„Niños vs. Moda“ (zu Deutsch „Kinder vs. Mode“), so der Titel des Videos, beweist eindrucksvoll, welche absurden Darstellungsweisen in der Modefotografie angewandt werden und wie Models grundsätzlich von Kindern wahrgenommen werden.

Für das Experiment wurden den Kids verschiedenste Fashion-Fotografien vorgelegt. Von Alexander Wang über Balmain, Prada und Hugo Boss bis hin zu Dolce & Gabbana waren alle großen Labels vertreten. Dann wurden die Reaktionen der Kinder auf Video festgehalten.

Neben dem authentischen Gelächter und dem schamvollen Gekicher, sind es vor allem die Aussagen der interviewten Kinder, die zum Nachdenken anregen

„Sie hat Hunger“

Auf die Frage hin, wie sich eines der fotografierten Models auf dem Bild fühle, sagt ein Mädchen beispielsweise: „Sie hat Hunger“. Ein Junge vermutet hingegen, dass sie bestimmt große Angst hat – oder gar an einer schweren Krankheit leiden könnte. 

Auf einem Foto posiert ein weibliches Model leicht bekleidet auf einer Toilette. Als ein Junge auf das Bild mit der Aussage „Das ist eine Frau…die gerade auf die Toilette geht“ reagiert, bringt er die Absurdität der Inszenierung damit auf dem Punkt.

Auch die problematische Darstellung von Geschlechterrollen macht Domínguez zum Thema. So wird durch die Statements der Kinder deutlich, dass sie mit männlichen Models Stärke, Selbstbewusstsein und Selbstbestimmtheit assoziieren, während sie weibliche Models mit den Begriffen kränklich, schwach, hilflos und bedürftig beschreiben.

Mit ihrer Video-Aktion prangert die Künstlerin die verquere Darstellung von Models in der Werbewelt, die stereotypischen Geschlechterbilder der Branche und die impliziten – wenn auch subtilen – Botschaften hinter den Bildern an.