Emily Pankhurst, eine 20-jährige Studentin aus der britischen Stadt Kent, verbrachte drei Tage auf der Intensivstation, nachdem sie vergessen hatte, ihr Tampon aus ihrer Scheide zu entfernen.

Blutvergiftung als Stress verkannt

Gegenüber der britischen Nachrichtenagentur Press Association sagte Pankhurst, dass sie die Symptome ihrer Blutvergiftung, die durch das toxische Schocksyndrom ausgelöst wurden, als Anzeichen von Stress verkannt hatte.

„Als ich schließlich realisierte, dass der Tampon in mir war und ich ihn heraus zog, war er komplett schwarz. Er war offensichtlich mit Bakterien übersät. Ich hätte nicht gewusst, was es ist, wenn das Schnürchen nicht da gewesen wäre. Es war furchtbar“, erklärte die junge Frau im Gespräch.

Prüfungsstress ließ Pankhurst Tampon vergessen

Pankhurst gab an, den Tampon während ihrer letzten Periode eingeführt und dann vergessen zu haben. Grund dafür sei der Prüfungsstress nach der Weihnachtsferien gewesen.

Erst als sie blutigen Ausfluss und einen unnatürlich geblähten Bauch bemerkte, wurde sie auf den Hygieneartikel aufmerksam. Wenige Stunden nachdem sie den Tampon entfernt hatte, fiel sie in Ohnmacht und wurde in das örtliche Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde die 20-Jährige notfallmedizinisch behandelt und durch eine Magensonde ernährt.

„Die Ärzte fragten mich, wann ich zum letzten Mal auf der Toilette gewesen sei und ich konnte mich nicht erinnern. Ich war so gestresst wegen meiner Prüfungen und ich wollte wirklich gut abschneiden, also habe ich es nicht gemerkt. Ich machte meine Deadlines dafür verantwortlich … aber ich war schwer krank!“, so die 20-Jährige.

Laut Pankhurst verdankt sie ihr Leben ihrer Mutter. Sie selbst habe ihre Krankheit verdrängen wollen, doch ihre Mutter hätte sie dazu gedrängt, wieder gesund zu werden und etwas Ernstes hinter den angeblichen Stresssymptomen vermutet.

Mittlerweile ist Pankhurst wieder wohlauf.

Positive mind👩🏻. Positive vibes✌🏾️ Positive life ❣

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Toxisches Schocksyndrom

Das toxische Schocksyndrom, oder TSS, kam erstmals in den 1980er-Jahren auf. Damals traten bei jungen Mädchen, die Tampons zur Monatshygiene verwendeten, allgemeine Symptome einer Sepsis oder Blutvergiftung auf. Dies führte dazu, dass die Herstellung von Tampons reglementiert wurde.

Das Gefährliche beim TSS: Bakterien bahnen sich ihren Weg über die Vaginalschleimhaut in die Blutgefäße um dann ein Kreislauf- beziehungsweise Organversagen zu erzeugen. Das toxische Schocksyndrom ist jedoch äußerst selten und kann eigentlich nur dann vorkommen, wenn Tampons nur überaus selten gewechselt werden.