Eine neue Studie der Weltnaturschutzunion zeigt, dass jährlich über 230.000 Tonnen an Plastikmüll im Mittelmeer landen. Als Hauptverursacher werden Montenegro, Albanien und auch Italien aufgeführt.

Bis 2040 könnte sich die Müllmenge sogar verdoppeln.

500 Frachtcontainer an Plastikmüll landen täglich im Mittelmeer

Derzeit fließen laut Weltnaturschutzunion (IUCN) jährlich 230.000 Tonnen Plastikmüll ins Mittelmeer. Diese Verschmutzung ist laut ihrer kürzlich veröffentlichten Studie auf die falsche Müllentsorgung in wenigen Staaten zurückzuführen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die 33 Staaten, die entlang des Nils, Pos und der Rhone liegen. Das entspricht umgerechnet pro Tag dem Inhalt von mehr als 500 Frachtcontainern, wie die IUCN am Dienstag in Gland bei Genf mitteilte.

Laut ihrer Studie macht Plastikmüll 94 Prozent der Verschmutzung im gesamten Mittelmeer aus. Der größte Anteil kommt laut der Studie aus Ägypten (rund 74.000 Tonnen pro Jahr), Italien (34.000 Tonnen) und der Türkei (24.000 Tonnen). Der Spitzenreiter ist allerdings Montenegro (etwa acht Kilogramm Plastikmüll pro Jahr und Kopf), gefolgt von Albanien, Bosnien und Herzegowina und Nordmazedonien.

Über eine Million Tonnen an Plastikmüll derzeit im Meer

Die Autoren der Studie schätzen, dass sich mittlerweile über eine Million Tonnen an Plastik im Mittelmeer befindet. Etwas mehr als ein Drittel des Plastikmülls, der im Meer landet, stamme direkt aus Städten aus Küstennähe. Die restlichen 65 Prozent werden etwa von Flüssen ins Meer getragen.

Diese Verschmutzung des Mittelmeeres könnte schwere Langzeitschäden für die Ökosysteme im Wasser, aber auch an Land auslösen. „Wie dieser Bericht klarmacht, reichen die derzeitigen und geplanten Maßnahmen nicht aus, um den Plastikzustrom zu reduzieren und diesen Einflüssen vorzubeugen“, heißt es in der Studie.

Müllmenge im Mittelmeer könnte sich bis 2040 verdoppeln

Die Experten warnten, dass sich die Müllmenge bis 2040 verdoppeln werde, falls keine entschiedenen Maßnahmen getroffen würden. Verbessere man etwa die Abfallwirtschaft in den 100 Städten, die am stärksten zur Müllmenge beitragen, könne man die Abfallmenge um ein Viertel senken. Auch Verbote etwa von Einwegartikeln aus Plastik könnten demnach deutliche Effekte erzielen.