Good News für alle Naschkatzen: Denn es gibt jetzt einen Grund mehr, sich hin und wieder etwas Süßes zu gönnen. Eine neue Studie legt nun nahe, dass uns der Verzehr von Süßigkeiten nicht nur ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sondern auch unsere Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft steigern kann.

Wir tun mal so, als ob wir nicht schon längst geahnt hätten, dass uns Schoki netter macht.

Studie: Süßigkeiten machen uns freundlicher

Viele von uns kennen es nur allzu gut – das schlechte Gewissen, wenn wir zu viel Süßes genascht haben. Klar, zu viel Zucker ist natürlich ungesund – das weiß jedes Kind. Doch eine neue Studie verringert unser schlechtes Gewissen nun ein wenig. Denn offenbar machen uns Süßigkeiten allgemein freundlicher und netter. Oder zumindest der Geschmack von Süßem! Zu dem faszinierendem Ergebnis kommen nun deutsche Wissenschaftler:innen.

Hat der Konsum von Süßigkeiten tatsächlich Einfluss auf unser soziales Verhalten? Genau mit dieser Frage hat sich ein Forschungsteam der Medical School Berlin und der Universität Magdeburg in den letzten Monaten auseinandergesetzt. Die Erkenntnisse teilten die Wissenschaftler:innen nun im Fachjournal „Scientific Reports“

So wurde die Studie durchgeführt

Laut den Expert:innen haben bereits frühere Studien positive Auswirkungen von Süßigkeiten auf das soziale Verhalten des Menschen gezeigt. Um diese These zu überprüfen, wurden für die Studie insgesamt 22 Personen aus Deutschland mit einem Durchschnittsalter von 22,5 Jahren untersucht. Die Probanden wurden vorher allerdings nicht über den eigentlichen Zweck des Experiments informiert, um die Ergebnisse nicht zu beeinflussen.

Den Teilnehmenden sind dann einige Tropfen einer süßen, neutralen oder salzigen Flüssigkeit verabreicht worden. Gleichzeitig wurden auch ihre Gehirnaktivitäten mit einem Magnetresonanztomografen gemessen. Nach dem Konsum mussten sie dann Aufgaben lösen, bei denen sie entweder egoistisch oder hilfsbereit handeln konnten. Und das Ergebnis war eindeutig: Personen, die die süße Flüssigkeit erhalten hatten, zeigten nahezu durchgehend freundlicheres und hilfsbereiteres Verhalten im Vergleich zu denen, die die salzige Flüssigkeit probiert hatten. Aber warum genau führte das Erleben des süßen Geschmacks zu einem netteren Verhalten?

Warum ist das so?

Süßer Geschmack scheint uns also offenbar sozialer zu machen – aber nicht unbedingt aus dem simplen Grund, weil uns Süßes in eine gute Stimmung versetzt. Zwar haben die Expert:innen hier noch keine eindeutige Erklärung gefunden, doch sie vermuten einen Zusammenhang mit dem Säuglingsalter. Der süße Geschmack von Muttermilch könnte von Bedeutung sein, da hier früh eine Verbindung zwischen süßem Geschmack und sozialem Verhalten gebildet wird.

Obwohl also nicht klar ist, wieso Menschen beim Geschmack von Süßem netter agieren, könnten die Erkenntnisse laut den Forschenden aber womöglich genutzt werden, um die Symptome von Menschen mit depressiven Erkrankungen zu lindern.

Studie nicht unbedingt aussagekräftig

Doch bevor ihr jetzt gleich euren Süßigkeiten-Vorrat aufstockt: Die Ergebnisse sind durchaus mit Vorsicht zu genießen. Denn das Forschungsteam bezweifelt, dass man ihre Erkenntnisse so direkt im Alltag umsetzen könne. Unter anderem deshalb, weil die Auswirkungen von Süßigkeiten auf das Verhalten im Allgemeinen möglicherweise geringer sind als in der Studie gezeigt. Laut den Forschenden bedürfe es zudem weiterer Forschungen, um diese faszinierenden Prozesse besser zu verstehen.