Die Sängerin Taylor Swift hat jetzt in einem Interview offen über Slutshaming gesprochen. Sie erklärte Zane Lowe aus der „Apple Music Beat 1 Show“ mit welchen Doppelstandards Frauen in der Öffentlichkeit zu kämpfen haben.

Die 29-Jährige hat selbst bereits Erfahrungen damit gemacht.

Taylor Swift hat die Nase voll von Slutshaming

Frauen müssen oft viel Kritik einstecken, wenn sie sich in Bezug auf ihre Sexualität nicht so verhalten, wie die Gesellschaft es von ihnen verlangt. Dieses sogenannte Slutshaming betrifft vor allem Frauen und Mädchen, sowie homosexuelle Männer. Nur selten müssen sich heterosexuelle Männer für ihre Sexualität rechtfertigen. Taylor Swift war im Laufe ihrer Karriere schon öfters Slutshaming ausgesetzt. Die Sängerin verarbeitet nämlich ihre Gefühle und ihr Liebesleben in ihren Songs. Das wird ihr allerdings leider oft zum Verhängnis. Wie jeder junge Mensch geht sie auf Dates und erlebt auch hin und wieder eine schlimme Trennung. Von der Öffentlichkeit wird das als Charakterschwäche angesehen.

„Meine Musik wurde zum Nebenprodukt“

„Ich war gerade einmal 23 und die Leute machten Slideshows über mein Dating-Leben. Da waren teilweise Personen drin, neben denen ich nur mal auf einer Party gesessen habe. Das war wohl auch die Zeit, in der entschieden wurde, dass mein Songwriting keine Fähigkeit oder ein Handwerk sein kann, sondern ein Trick sein muss“, erklärt Taylor im Interview mit Zane Lowe. Ihr musikalisches Talent wurde laut der Sängerin zu einem Nebenprodukt ihres öffentlichen Images. Während Männer, die über ihre Beziehungen Lieder schreiben, als tiefgründig und sentimental gelten, werden Frauen dafür kritisiert. In unserer Gesellschaft scheint es noch immer ein Tabuthema zu sein, wenn Frauen über Liebe oder Sexualität sprechen. „Frauen dürfen Dinge nicht so wollen, wie Männer sie wollen dürfen“, kritisiert die „Shake it off“-Sängerin.

Aufarbeitung im Album „Lover“

„Ich habe keine Lust mehr, so schnell zu rennen wie ich kann. Und mich dabei immer zu fragen, ob ich wohl schneller ankommen würde, wenn ich ein Mann wäre“, singt Taylor in ihrem Song „The Man“. Ihr im August veröffentlichtes Album „Lover“ scheint ein Seitenhieb auf die Gesellschaft zu sein. Immerhin hatte sie es nicht leicht in der männerdominierten Musikbranche. Statt für sie als ernsthafter Künstlerin zu respektieren, reduzierten die Medien sie oftmals auf ihr Liebesleben oder ihre Kleidung. Im Interview mit der „Apple Music Beat 1 Show“ spricht sie über die Hürden, die sie als Frau in der Branche überkommen musste.