Durch den Klimawandel, die Umweltverschmutzung und die weltweite Überfischung müssen unsere Weltmeere ganz schön viel aushalten. Es ist allerdings noch nicht zu spät, sie zu retten.

Das hat nun ein internationales Forscherteam unter der Leitung der King Abdullah University of Science and Technology in Saudi Arabien herausgefunden.

Weltmeere sind widerstandsfähig

Die Wissenschaftler haben untersucht, wie der Mensch den Ozeanen schadet, aber auch, was er bereits getan hat, um sie erfolgreich zu schützen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie nun in der Fachzeitschrift Nature. Die Forscher wollen dabei herausgefunden haben, dass die Weltmeere das Potenzial besitzen, sich in den nächsten 30 Jahren komplett zu erholen. Denn sie sind extrem widerstandsfähig. Voraussetzung für die Erholung der Meere sei natürlich der Umweltschutz.

„Wir haben ein enges Zeitfenster, um unseren Enkeln einen gesunden Ozean zu übergeben und wir haben das Wissen und die Werkzeuge dafür“, erklärt Carlos Duarte. Er ist Professor für Meereskunde an der King Abdullah University of Science.

Wir haben das Potenzial, die Weltmeere zu retten

Bereits gesetzte Maßnahmen zum Schutz der Meere würden laut den Forschern immerhin schon Wirkung zeigen. So würde die internationale Fischerei langsam nachhaltiger. Demnach würden auch Seegraswiesen und Mangrovensümpfe weniger zerstört. In Florida oder auf den Philippinen seien diese Lebensräume etwa wieder komplett hergestellt worden. Zudem sei die Anzahl der Buckelwale nach dem Verbot ihres Fangs wieder gestiegen. In Kanada gibt es außerdem wieder mehr Seeotter und in der Ostsee mehr Seehunde.

Damit sich die Weltmeere aber bis 2050 tatsächlich komplett erholen können, müsse man Tiere und ihre Habitate schützen. Zudem müssen man Lebensräume wieder herstellen und den Klimawandel und die Umweltverschmutzung reduzieren. Laut den Wissenschaftlern seien das die wichtigsten Maßnahmen, um die Ozeane gesund an die nächste Generation geben zu können. Dabei haben sie neun Komponenten identifiziert, die entscheidend sind für die Erholung der Meere: Salzwiesen, Mangroven, Seegras, Korallenriffe, Seetang, Austernriffe, Fischerei, große Tiere und Tiefsee. All das müsse geschützt werden.

Wir sind abhängig vom Meer

Die Wissenschaftler betonen auch, dass der Schutz der Meere ebenso ein Schutz des Menschen ist. Denn „die Erhaltung der Feuchtgebiete an den Künsten kann die Nahrungssicherheit von Millionen von Menschen verbessern, die Gefahren von Stürmen und Überschwemmungen verringern und so Milliarden von Dollar sparen“, erklärt etwa Catherine Lovelock in einer Pressemitteilung. Sie ist Professorin für Biologie und Co-Studienautorin an der University of Queensland.

Great Barrier Reef: Korallenbleiche so groß wie noch nie

Dass wir noch lange nicht, an unserem Ziel angekommen sind, was den Schutz der Ozeane betrifft, zeigt die Korallenbleiche des australischen Great Barrier Reefs. Wissenschaftler der James-Cook-Universität in Queensland teilten mit, dass sich die Bleiche in allen Regionen des größten Korallenriffsystems der Welt zuletzt stärker ausgebreitet habe, als man dies je zuvor beobachten konnte. Die Experten erklärten, die Sommer würden immer wärmer. Außerdem folgten die Temperaturschübe so dicht hintereinander, dass sich die Korallen zwischenzeitlich nicht mehr ausreichend erholen könnten.