Weil sie mehr als 500 Kinderfotos ihrer Tochter posteten, bekommen Eltern aus Kärnten nun ziemliche Probleme mit dem Gesetz. Denn die Fotos wurden ab 2009 ohne Zustimmung der Tochter gepostet: „Sie kannten keine Scham und keine Grenze. Ob ich auf dem WC saß oder nackt im Kinderbettchen lag – jeder Schritt wurde fotografisch festgehalten und nachträglich öffentlich gemacht“, erklärt die 18-Jährige in einem Interview mit der Ganzen Woche.

Als sie ihre Eltern aufforderte, die Bilder zu löschen, stieß sie auf Ablehnung: Der Vater sah sich im Recht, schließlich sei das ein schönes Fotoalbum für die Eltern und ihre (zeitweise bis zu 700) Facebook-Freunde. Die 18-Jährige will jetzt konsequent gegen ihre Eltern vorgehen und die Löschung per Gerichtsbeschluss erzwingen. Die Eltern müssen mit einer Strafe von mehreren tausend Euro oder einem Jahr Freiheitsstrafe rechnen

In Österreich ist die Gesetzeslage zu diesem Thema noch relativ schwammig, nicht so in anderen europäischen Ländern: In Frankreich zum Beispiel wird das Verbreiten von Kinderfotos in sozialen Netzwerken mit eine Strafe von bis zu 45.000 € geahndet. 

Der Fall sorgt für viel Aufregung: Denn immer wieder betonen Psychologen, dass sich Kinder, wenn sie denn erst mal erwachsen sind, für die öffentlich zugänglichen Babyfotos schämen, gehänselt werden und sehr unter der Inszenierung durch die Eltern leiden. 

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