Wenn das Kondom geplatzt ist, die Pille vergessen wird, oder gar überhaupt nicht verhütet wurde, ist die „Pille danach“ der Retter in der Not, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Das Medikament ist EU-weit rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Wie funktioniert die „Pille danach“?

Da Samenzellen bis zu fünf Tage im Körper der Frau überleben, können wir nicht nur während- sondern auch einige Zeit vor unserem Eisprung schwanger werden. Mit der Einnahme der „Pille danach“ wird der Eisprung durch das enthaltene gestagenartige Hormon „Levonorgestrel“ verschoben, bzw. unterdrückt. Das Medikament lässt das Ei also erst später heranreifen und verhindert so, dass die Spermien eine Möglichkeit haben, es zu befruchten. Die „Pille danach“ funktioniert aber nur, sofern der Eisprung nicht bereits stattgefunden hat. Durch die „Pille danach“ wird also, wie oft von Abtreibungs-Gegnern behauptet, keine Abtreibung eingeleitet.

Achtung!

Das Medikament sollte allerdings wirklich nur im äußersten Notfall eingenommen werden, da die Nebenwirkungen nicht unerheblich sind. So kann eine häufige Einnahme schwere gesundheitliche Folgen haben. Bei der Einnahme der „Pille danach“ können außerdem, wie bei allem Medikamenten, Nebenwirkungen auftreten. Wer das Präparat in der Apotheke gekauft hat, kann (und sollte) danach einen Termin mit einem Frauenarzt vereinbaren. Dieser kann nachträglich ein Rezept ausstellen, wodurch das Geld für den Kauf von der Krankenkasse zurückerstattet wird – und außerdem überprüfen, ob alles glatt gelaufen ist.

Wirkt die „Pille danach“ in jedem Fall?

Nein, aber in etwa acht von zehn Fällen. Studien zeigen, dass die Einnahme innerhalb von 24 Stunden einen 95%-igen Schutz verspricht, danach sinkt die Wirksamkeit auf 85%, nach 48 bis 72 Stunden liegt sie bei etwa 58%. Das Medikament sollte also so früh wie möglich eingenommen werden.

Wenn man das Medikament kurz nach dem Eisprung einnimmt, ist das Risiko besonders hoch, dass es bereits zu spät ist, eine Schwangerschaft zu verhindern. Da oft nicht ganz klar ist, wann der Eisprung stattgefunden hat, ist es in jedem Fall ratsam, sich vor der Einnahme mit einem Frauenarzt in Verbindung zu setzen. Wie auch bei anderen hormonellen Verhütungs-Methoden kann die Einnahme von Antibiotika und anderen Medikamenten die Wirkung der „Pille danach“ beeinträchtigen und sogar aufheben.