Der Mensch weint im Laufe seines Lebens durchschnittlich etwa 80 Liter. Das ist eine knappe Badewanne voll mit Tränen!

Warum weinen wir überhaupt? Mal abgesehen davon, dass emotionale Hintergründe vorliegen, ist eine Theorie, dass Tränen Stresshormone beinhalten und wir diese beim Weinen abbauen.

Die meisten Tränen sollen abends zwischen 18 und 22 Uhr fließen. Das fand der niederländische Psychologe Ad Vingerhoets von der Universität Tilburg heraus, der im Jahr 1996 die ISAC-Studie startete, die International Study of Adult Crying.

Tränen sind nicht gleich Tränen: Die Zusammensetzung von Tränen, die wir aus einem emotionalen Grund weinen, sind deutlich eiweißhaltiger als es die Tränen, die wir zum Beispiel beim Zwiebelschneiden vergießen. Das zumindest will der Pharmakologe William Frey von der University of Minnesota in Saint Paul 1981 in einer Studie herausgefunden haben.

Apropos: Zwiebel enthalten bestimmte Enzyme, die uns beim Schneiden zum Weinen bringen. Doch es gibt einige Tricks, die helfen. Kerzen anzünden beispielsweise, die Zwiebel vorab abwaschen und mit einem nassen Messer und feuchtem Schneidebrett arbeiten. Oder aber während dem Schneiden den Mund mit Wasser zu füllen.

Tränen sind übrigens in der Zusammensetzung ähnlich wie Speichel. Sie bestehen vorwiegend aus Proteinen, Salz und Hormonen, nämlich Serotonin und Prolactin.

Eine Studie, erneut vom „Tränenexperten“ William Frey durchgeführt, hat ergeben, dass Frauen ca. 5,3 Mal im Monat weinen, während Männer nur 1,4 Mal auf die Tränendrüse drücken.

Eine andere Studie, durchgeführt von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, ergab: Wenn Frauen weinen, tun sie das im Durchschnitt sechs Minuten lang. Beim anderen Geschlecht ist es hingegen weniger: Männer heulen laut dieser Studie nur zwei bis vier Minuten lang.

Vor der Pubertät haben Jungs und Mädels übrigens dasselbe Weinverhalten: Da heulen nämlich beide Geschlechter gleichviel oder wenig. Erst ab dem 13. Lebensjahr verändern sich die „Heulgewohnheiten“.

Übrigens: Wer sich immer schon gefragt hat, was es mit Krokodilstränen auf sich hat, dem sei gesagt: Die Reptilien weinen nicht aus Traurigkeit, obwohl sprichwörtlich bei uns oft von Krokodilstränen die Rede ist. Tatsache ist jedoch, dass man Krokodile meist bei der Nahrungsaufnahme mit Tränen sieht. Das liegt daran, dass ein großer Druck auf ihre Tränendrüsen entsteht, wenn sie beim Fressen das Maul weit aufsperren.