Ob man nun plötzlich in der 30 Quadratmeter Wohnung die ganze Zeit aufeinander klebt oder sich gar nicht mehr sehen darf: Die aktuellen Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wirken sich auch auf unsere Beziehung aus.

Wie geht man am besten damit um, wenn man sich nicht mehr persönlich sehen kann? Wir haben Gesundheitspsychologin Caroline Erb gefragt.

1. Zusammenhalt trotz Abstand

Politiker, Journalisten, Influencer: Sie alle appellieren momentan an die Menschheit, Abstand zu halten. In Österreich darf man mittlerweile nur mehr mit jenen Menschen nach draußen gehen, mit denen man auch zusammenwohnt. Doch was, wenn man sich nicht mit seinem Partner die Wohnung teilt? „Der Zusammenhalt ist jetzt ganz wichtig. Man sollte sich gegenseitig motivieren, um diese herausfordernden Zeiten zu überstehen“, erklärt Gesundheitspsychologin Caroline Erb.

Zusammenhalt und physische Distanz müssen keine Gegensätze sein. Zum Glück gibt es unzählige virtuelle Möglichkeiten, trotz Abstand miteinander in Kontakt zu bleiben. Ob über Videotelefonie, Chat oder normale Anrufe: Man sollte weiterhin regelmäßig miteinander kommunizieren und sich von seinem Alltag zu erzählen. „Wichtig ist, dass man im Gespräch bleibt“, betont Erb. Zudem erklärt sie, dass man versuchen solle, die neue Situation langsam und von Tag zu Tag zu bewältigen.

2. Nicht nur über Corona sprechen

Die Coronavirus-Pandemie beeinflusst gerade viele Aspekte unseres Lebens. Hinzu kommt, dass die Medien und auch das Internet überfüllt sind von Informationen zur aktuellen Situation. Da kann es schnell passieren, dass man auch in der Beziehung nur noch über das Virus spricht. Doch genau das solle man vermeiden und sich lieber auch auf banale Dinge konzentrieren, erklärt die Gesundheitspsychologin.

3. Rituale in der Beziehung: Gemeinsam Filme schauen

Zum Beispiel geht das, in dem man weiterhin seine Routine beibehält. Ihr habt am Abend immer gemeinsam einen Film geschaut? Das funktioniert dank Internet auch weiterhin. Mit einem Plug-In kann man beispielsweise Netflix-Filme gemeinsam streamen, ohne auf der gleichen Couch zu sitzen. Stoppt dein Partner den Film, friert das Bild auch bei dir ein. So könnt ihr euch eure Gedanken zu den Geschehnissen über Handy oder Videochat austauschen. Wer lieber auf die gute alte DVD zurückgreift, kann auch gemeinsam schauen, sofern der Partner die Gleiche zu Hause hat. Einfach gleichzeitig auf Start drücken und seine Gedanken über WhatsApp austauschen. So muss eure Beziehung nicht auf Netflix & Chill verzichten.

4. Einen Buchclub gründen

„Wichtig ist auch, dass man sich überlegt, was einen als Paar verbindet“, erklärt die Gesundheitspsychologin. Habt ihr euch durch eure Liebe zur Literatur kennengelernt? Dann gründet doch einfach einen Long-Distance-Buchclub. Lest das gleiche Buch und tauscht euch später darüber aus.

5. Sexualität in der Beziehung: Auf die Vorfreude konzentrieren

„Nähe, Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Sexualität: All das ist gerade schwierig“, erklärt Erb. Doch hier auch hier solle man sich laut der Gesundheitspsychologin auf das positive konzentrieren: die Vorfreude. „Es wird wieder stattfinden“, so Erb. Die Sehnsucht nach dem Partner könne man als positive Spannung betrachten und sich auf die Zeit freuen, wenn man endlich wieder Sex haben kann. Gerade jetzt sollte man sich aber nicht gehen lassen und sich trotz der Ausgangsbeschränkungen fit halten. „Das ist auch für sich selbst wichtig.“