Mit dem heutigen Tag können im Kleinstaat Brunei Homosexuelle zu Tode gesteinigt werden. International gehen Politik und Prominenz auf die Barrikaden, doch der autoritär regierende Sultan von Brunei steht weiterhin zu der Enscheidung, Homosexuelle mit dem Tod zu bestrafen.

Weltweite Entrüstung über Todesstrafe für Homosexuelle

Der kleine Staat auf der Insel Borneo gehört aufgrund von Öl- und Gasvorkommen zu den reichsten Ländern der Welt. Um die 400.000 Menschen leben in Brunei, das autoritär von Sultan Hassanal Bolkiah (72) regiert wird. Schon 2014 herrschte Aufregung rund um das Land: Damals wurde ein neuer Bestrafungskatalog eingeführt, der für bestimmte Vorgehen Prügel, Amputationen aber auch die Todesstrafe vorsieht. Vergangenen Monat wurde angekündigt, künftig die Todesstrafe für Geschlechtsverkehr unter Homosexuellen einzuführen. Ab heute tritt das Gesetz in Kraft und Homosexuellen droht in Brunei die Hinrichtung durch Steinigung. Auf der ganzen Welt beziehen nun Politik, Prominenz und Menschenrechtsorganisationen zum Vorhaben des Sultans Stellung. Amnesty International appelliert von „unmenschlichen Strafen“ abzusehen, in Deutschland bat das Auswertige Amt Bruneis Botschafterin zum Gespräch. Australien sprach eine Reisewarnung für Brunei aus. Allen voran mobilisieren aber Prominente wie Elton John oder George Clooney die Menschen weltweit. Letzterer hat zum Boykott von Hotels in Besitz des Sultans von Brunei aufgerufen. Sowohl in den USA, als auch in Europa besitzt der milliardenschwere Sultan mehrere Hotels. Clooney betont, dass man autoritäre Regime zwar kaum ändern könne, sehr wohl aber Unternehmen und Banken, die mit solchen Ländern arbeiten, an den Pranger stellen könne. In Sozialen Netzwerken wird Clooney von etlichen anderen Stars wie Ellen DeGeneres unterstützt, die ihre Follower darum bitten, die einzelnen Hotels zu meiden.

 

Brunei: Sultan zeigt sich unbeeindruckt

Bislang zeigen die weltweiten Bemühungen wenig Erfolg. Der Sultan von Brunei zeigt sich von der weltweiten Empörung unbeeindruckt und ließ das neue Gesetz heute in Kraft treten. Neben Steinigungen, sollen Homosexuelle künftig auch öffentlich „gezüchtigt“ werden können. Es ist mehr als fraglich, ob der Sultan von Brunei von seinem Kurs ablässt. Die Verfassung von Brunei, besagt nämlich: „Seine Majestät der Sultan und Höchste Führer kann weder als Privatperson noch in öffentlicher Funktion etwas falsch machen“.