Viele von uns kennen das Gefühl: Wir können unsere Augen tagsüber schwer offen lassen und schlafen beim Lernen oder Arbeiten fast ein. Und das obwohl wir eigentlich glauben, genug geschlafen zu haben. Der Grund für diese ständige Müdigkeit könnte laut Wissenschaft unser Smartphone-Verhalten sein.

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Ungesunde Angewohnheit

Unser Smartphone begleitet uns fast jeden Tag mit ins Bett. Laut einer Umfrage der Universität Koblenz-Landau landet es bei jedem Vierten schließlich sogar unter dem Kopfpolster. Um den Auswirkungen dieses Verhaltens auf den Grund zu gehen, wurden gemeinsam mit dem Schlaf-Wissenschaftler Hans-Günter Weeß im Rahmen einer Studie 148 Smartphone-Nutzer zu ihrer Schlafqualität, ihrer „Tages-Müdigkeit“ und ihrem Smartphone-Verhalten befragt.

Die Ergebnisse:

20% der Befragten schauen demnach am Abend auch nachdem das Licht ausgeschaltet wird „sehr oft“ und 21% „häufig“ auf ihr Smartphone. 60% der Befragten haben ihr Smartphone in der Nacht neben dem Bett und 23% direkt im Bett oder unter dem Polster. Ein Viertel der Nutzer lässt sich in der Nacht von Benachrichtigungen stören, und wacht immer wieder auf. Das beeinträchtige die Schlaf-Qualität enorm und führe dazu, dass jene Menschen untertags extrem müde sind und oft damit kämpfen müssen, wach zu bleiben und sich auf Aufgaben zu konzentrieren.

Der Grund:

Das Blaulicht des Smartphones hat enorme Auswirkungen auf unser Schlafhormon. Kalifornische Wissenschaftler fanden heraus, dass dieses Licht das Hormon Melatonin, das die innere Uhr steuert und uns hilft einzuschlafen, hemmt. So hat die Handy-Nutzung am Abend und in der Nacht extreme Auswirkungen auf unser Wohlbefinden untertags, da unser Schlaf verkürzt wird und wir selten richtig ausgeruht sind.

Extreme Auswirkungen

Forscher betonen immer wieder, wie sich Schlaf auf unsere Gesundheit auswirkt. So haben schlafgestörte Menschen ein fünffach höheres Risiko, schwere Unfälle im Haushalt, Job oder Verkehr zu erleiden, als jene Menschen, die ausreichend und gut schlafen. Auch Infektionen, Wundheilung, Gedächtnis-Leistung, Depressionen und Herzerkrankungen sollen laut Wissenschaft mit der Qualität des Schlafes zusammenhängen.

Quelle: Welt, Schlaf-Medizin, Fachjournal „Somnologie“