In den USA sieht man vielerorts Handys an Bäumen hängen. Und dabei handelt es sich nicht, wie anfangs vermutet um eine Werbekampagne.

Freiberufliche Amazon-Fahrer erhoffen sich dadurch einen Vorteil gegenüber anderen Lieferanten.

Handys an Bäumen sorgen für ein skurriles Bild

In den US-amerikanischen Metropolen bietet sich derzeit ein skurriles Bild. Denn an manchen Orten hängen dort Handys an Bäumen. Dabei geht es aber nicht um eine kuriose Werbekampagne, sondern die Handys an den Bäumen haben einen Grund. Denn sie hängen dort in der Nähe von Amazon-Zentralen. Freiberufliche Amazon-Lieferanten erhoffen sich, wenn sie ihre Handys an Bäume in der Nähe hängen, einen Vorteil gegenüber anderen Fahrern.

In den USA ist es schon seit einiger Zeit möglich, über eine App Lieferaufträge von Amazon zu übernehmen. Der Algorithmus dieser App richtet sich danach, welcher freiberufliche Lieferant am nächsten an der Zentrale befindet. Da können ein paar Zentimeter schon ausreichen, um den Auftrage vor einem anderen Lieferanten zu ergattern. Deshalb haben sich die Fahrer etwas ausgedacht: Je höher und näher bei der Zentrale das Handy ist, umso mehr Aufträge kann man machen. Damit das Handy die Aufträge dann auch gleich automatisch annimmt, haben die Fahrer eine Anwendung installiert, die das für sie macht. So müssen sie nicht ständig auf den Baum klettern, um zu sehen, ob sie einen Auftrag erhalten haben. Sie können einfach im geparkten Auto abwarten.

Harter Konkurrenzkampf in den USA

Obwohl dieses Bild natürlich sehr lustig aussieht, ist der Hintergrund der Handys an Bäumen ein sehr trauriger. Denn aufgrund der Corona-Krise haben viele Menschen in den USA ihren Job verloren und müssen sich jetzt mit kleinen Nebenjobs über Wasser halten. Da sind die freiberuflichen Lieferungen für Amazon eine beliebte Wahl. Um die 15 Euro erhält ein Fahrer für eine Auslieferung. Deshalb ist der Wettkampf so groß, dass sich die freiberuflichen Lieferanten neue Dinge ausdachten, um ihre Konkurrenz auszustechen.