Mit der Vorgabe eines strengen Dresscodes sorgt Zoz derzeit für Aufregung. Der Sauerländer Firmenchef der Zoz Group aus Wenden lud technikinteressierte Schüler im Vorfeld eines deutsch-japanisches Nanostruktur-Symposiums zu einer Informationstagung ein. Mit seiner Einladung richtete er sich jedoch dezidiert nur an jene Schüler, die auf bunte Haare, „Blech im Gesicht“, herunterrutschende Hosen und Hoodies verzichten und eines „ordentlichen Sprachgebrauchs mächtig“ sind.

„Wir richten uns nicht an Menschen mit bunten Haaren, Blech im Gesicht und jene, die die Füße nicht heben und die Hose kaum auf den Hüften halten können und/oder eines ordentlichen Sprachgebrauches kaum mächtig sind“, heißt es laut Spiegel Online in der Einladung. Als „Aushängeschild Deutschlands in der Welt“ würde man seitens der Veranstalter „angemessene Kleidung und Auftreten“ erwarten.

Zoz: „Kinder sind unsere erste Verantwortung“

Im Interview mit der Welt sagte Zoz angesprochen auf seine strenge Linie, dass sein Standpunkt zwar nicht primär im Hinblick auf die besagte Veranstaltung, aber „für die Gesellschaft“ äußerst wesentlich sei. „Kinder sind unsere erste Verantwortung und unsere edelste Aufgabe, wir brauchen jedes einzelne für unsere Zukunft. Aber wir verderben unseren Kindern die Zukunft, wenn wir sie zu sehr verwöhnen. Das führt dazu, dass sie nicht mehr den richtigen Einstieg in die Leistungsgesellschaft finden“, sagte er im Gespräch. Für Zoz sei ein ordentliches Auftreten Zeichen einer ordentlichen Einstellung der Arbeit und dem Arbeitgeber gegenüber. 

Zoz gab im Interview angesichts der breiten öffentlichen Kritik, unter anderem von Garrelt Duin (Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen), zwar zu, dass er das Statement nicht als Veranstalter des Events, sondern als Privatperson verfassen hätte sollen, hielt jedoch an seinem Standpunkt fest. Duin hätte die Eröffnungsrede bei der Tagung halten sollen, sagte diese jedoch aufgrund der „Gesichtskontrolle“ ab.

„Wenn jemand links und rechts einen Tunnel im Ohrläpchen hat, dann werde ich nicht mehr erfahren, was dazwischen in seinem Kopf ist“, brachte Zoz seine Einstellung auf den Punkt.

Er selbst habe übrigens „zehn gleiche Anzüge, 30 gleiche Hemden und fünf gleiche Schuhe“ im Schrank. „Ich kann jederzeit auf eine Hochzeit, eine Party oder eine Beerdigung gehen, ich bin immer richtig angezogen.“