Als Stacey Wehrman Feeley ihre dreijährige Tochter auf dem Klo stehend erwischt, muss sie erst lachen – und brach dann zusammen.

Kids machen ja die ganze Zeit irgendeinen Blödsinn, aus irgendwelchen Gründen – dachte sich auch Stacey Wehrman Feeley, als sie ihre dreijährige Tochter auf dem Klo balancierend vorfand und davon ein Foto machte, um es ihrem Mann zu schicken. Als die Kleine ihrer Mutter sagte, warum sie auf dem Klo stand, war die Mutter völlig fassungslos und postete daraufhin das Bild mit einer verstörenden und gleichzeitig wichtigen Botschaft im Internet.

Der Grund: Die Kleine machte eine Übung, die sie im Falle eines Amoklauf-Szenarios im Kindergarten gelernt hatte. Den Kleinen wurde nämlich erklärt, dass, falls sie im Falle eines Amoklaufs im Klo eingesperrt sind, sie sich auf die Toilette stellen und ganz ruhig bleiben sollen.

„Ich habe dieses Foto gemacht, weil ich anfangs dachte, es wäre lustig. Ich wollte es meinem Mann schicken, um ihm zu zeigen, was unsere freche Dreijährige immer so treibt. In dem Moment, als sie mir sagte, was sie gerade machte, brach ich zusammen.

Sie übte für ein Attentat-Szenario im Kindergarten und sie hatte das Stehen auf der Toilette gelernt, falls sie während eines möglichen Amoklaufs in der Toilette eingeschlossen ist. In diesem Moment war all die Unschuld verloren, von der ich glaubte, dass meine Dreijährige sie gehabt hätte.

Politiker – bitte schaut euch das an. Das ist unser Kind, euer Kind, eure Enkel und Urenkel und die zukünftigen Generationen, die kommen werden. Sie werden ihre Leben leben und in einer Welt aufwachsen, die auf euren Entscheidungen basiert.

Sie sind gerade mal drei Jahre alt und werden sich in Toilettenkabinen verstecken und auf den Toilettensitzen stehen. Ich weiß nicht, was schwieriger für sie sein wird? Zu versuchen, über eine lange Zeit ruhig zu bleiben oder die Balance auf der Toilettenschüssel zu halten, damit man ihre Füße nicht unter der Toilettentür sieht?“

Tragische Amokläufe wie jener an der Sandy Hook Volksschule 2012 oder an der Columbine High School 1999 sind traurige Beispiele dafür, wie erschreckend einfach es in Amerika ist, sich eine Waffe zu besorgen und in eine Schule einzubrechen.

Staceys Text bezieht sich auf eben jene unzähligen, unschuldigen Opfer von Amokläufen und Schussverletzungen, die in Amerika tagtäglich ihr Leben lassen müssen. Sie verlinkt außerdem die Organisation Moms Demand Action for Gun Sense in America, die strengere Waffengesetze in Amerika fordert.

Seit 2001 sind in Amerika über 400.000 Menschen durch Schusswaffen ums Leben gekommen, Unfälle und Selbstmorde eingeschlossen – als Vergleich: Der Terrorismus, auf den sich Waffenbesitzer immer berufen, um so ihre Schusswaffe im Alltag zu legitimieren, kostete weltweit 3.400 Amerikanern seit 2001 das Leben.