Am Anfang war nur Sternenstaub, oder doch ein Blitz? Laut einer neuen Studie sollen Millionen von Blitzeinschläge der Ausschlag für Leben auf der Erde gewesen sein.

Die Wucht von Millionen an Blitzeinschlägen, dürfte genau das gewesen sein, was das Leben brauchte, um auf der Erde zu beginnen. Das wollen Forscher jetzt herausgefunden haben.

Phosphor stellt Leben her

Die Kraft des Gewitters bekommen wir alle vor allem im Sommer zu spüren. Nicht auszudenken, was Millionen an Blitzeinschlägen zustande bringen. Aber bevor wir uns weiter den Blitzen widmen, wollen wir noch einen kleinen Ausflug zu Phosphor starten. Phosphor gilt nämlich als eine der Hauptzutaten für das Leben. Es wird in den Molekülen benötigt, die grundlegende Zellstrukturen und Zellmembranen bilden. Unter anderem auch das relevante Phosphatrückgrat von DNA und RNA. Nun war aber das Element Phosphor auf der frühen Erde in Mineralien gefangen und nur schwer zu fassen. Und da kommen jetzt die Blitzeinschläge ins Spiel.

Vor vier Milliarden Jahren gab es davon ziemlich viel – genauer gesagt Millionen. Und die sollen die notwendige Menge an Phosphor freigesetzt und damit die Grundlage für Leben geschaffen haben. Alles klar, jetzt macht auch Sinn, warum Dr. Frankenstein Blitze zur Erschaffung seines Monsters brauchte. „Blitzeinschläge bieten einen neuen Mechanismus zur Erzeugung von Phosphor in einer Form, die wichtige Verbindungen für das Leben herstellen kann“, so Benjamin Hess, Studien-Autor und Doktorand an der Yale University im Department of Earth & Planetary Sciences. Wie CNN berichtet, wurde die Studie am Dienstag in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Blitz und nicht Meteorit soll für Leben auf der Erde verantwortlich sein

Zuvor wurde lange angenommen, dass Meteoriten die notwendigen Elemente liefern, damit das Leben auf der Erde erscheint. Auch diese sollen ein Phosphatmineral enthalten das in Wasser gelöst werden kann. Wenn genug davon auf die Erde gekracht wäre, hätten diese die richtige Menge an Phosphor liefern können. Jedoch begann das Leben auf Erden erst vor 3,5 bis 4,5 Milliarden Jahren. In jener Zeit trafen aber weniger Meteoriten auf die Erde. Dafür waren Blitzeinschläge umso häufiger auf der frühen Erde anzutreffen, da die Atmosphäre relativ viel Kohlendioxid enthielt. Kohlendioxid hat Einfluss auf die globale Temperatur. Eine höhere globale Temperatur bringt häufigere und intensivere Gewitter mit sich, so der Studienleiter Hess.

„Unser Vorschlag, Blitzeinschläge als wichtigen Mechanismus zur Erzeugung von reaktivem Phosphor zu verwenden, ist wichtig für unser Verständnis der Entstehung von Leben, da Blitzeinschläge über die Zeit relativ konstant sind“, so Hess. Die Forscher vermuten, dass dieser Prozess auch Auswirkungen auf unserer Suche jenseits der Erde hat. „Unsere Ergebnisse sind wahrscheinlich auf jeden Planeten anwendbar, dessen Atmosphäre einen Blitz erzeugt. Solange ein Planet eine erhebliche Menge an Blitzen aufweist, verfügt er über eine Phosphorquelle, die für die Entstehung des Lebens benötigt wird“, sagte Hess.