Heute ist in Österreich der sogenannten „Equal Pay Day“, also der Tag der Einkommensgleichheit. Und das ist nichts Gutes. Denn das bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt erst ab dem heutigen Tag in diesem Jahr, also dem 26. Februar, das gleiche Jahreseinkommen erzielt haben, wie Männer, die dasselbe Ziel bereits zu Jahresende erreicht haben. Frauen müssen nämlich 57 Tage pro Jahr länger arbeiten, als Männer. Das heißt also, Frauen haben bis zum heutige Tag des Jahres unbezahlt gearbeitet. In Deutschland fällt der Equal Pay Day heuer sogar erst auf den 18. März.

Frauen müssen in Österreich 57 Tage länger arbeiten als Männer

Der Equal Pay Day soll auf die immer noch großen Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen. Laut den aktuellsten Ergebnissen der Statistik Austria verdienen Frauen um 15,6 Prozent weniger als Männer. In Österreich wird der Equal Pay Day seit 2009 berechnet. Damals fiel er noch auf den 14. April. In den letzten Jahren ist der Tag der Einkommensgleichheit zwar vorgewandert, dennoch ist das immer noch zu wenig, denn eigentlich sollte es gar keine Lücke zwischen den Gehältern von Männern und Frauen geben. Zu der Problematik des Equal Pay Day kommt auch noch der sogenannten Equal Pension Day hinzu, also der Tag, an dem Männer und Frauen dieselbe Pension erhalten. Dieser fällt nochmal um einiges schlechter aus. 2018 fiel er auf den 28. Juli, Frauen erhielten also knapp 43 Prozent weniger Pension.

Berechnet wird der Equal Pay Day auf Basis der nationalen Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen, also dem sogenannten National Gender Pay Gap. Diese Differenz (in Prozent) wird dann von den 365 Tagen des Jahres abgezogen. Das Ergebnis ist die Anzahl der Tage, an denen Frauenarbeit nicht bezahlt wird.

Zehn Jahre Equal Pay Day in Österreich

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Equal Pay Day in Österreich finden heute verschiedene Veranstaltungen und Aktionen statt, die sich für Einkommensgerechtigkeit einsetzen. Alle Infos findet ihr HIER.