Der Anteil von Frauen in Leitungspositionen des Bundes 2019 ist leicht gestiegen. Doch es gibt nicht nur Grund zur Freude. Denn in der sogenannten höchsten besoldungsrechtlichen Einstufung ist der Anteil gesunken.

Das geht aus dem Gender-Controlling-Bericht vor, der am 8. Juli dem österreichischen Ministerrat vorgelegt wird.

Gender-Controlling-Bericht zeigt: Mehr Frauen in Leitungspositionen im Bund

Seit 1. Jänner 2012 gilt für Führungspositionen im Bundesdienst ein Frauenanteil von 50 Prozent. Österreich ist ein Bundesstaat mit etwa 134.600 öffentlichen Bediensteten im Bund. Der Bund ist zum Beispiel in folgenden Bereichen alleinig zuständig: bei der politischen und wirtschaftlichen Vertretung gegenüber dem Ausland, bei den Bundesfinanzen, beim Zollwesen, bei militärischen Angelegenheiten oder bei Angelegenheiten des Zivildienstes. Hier beschließt der Bund die Gesetze und sorgt für die Verwaltung.

Jährlich wird der Gender-Controlling-Bericht erstellt, der Auskunft über den Anteil weiblicher Führungskräfte in den höchsten Besoldungsgruppen, getrennt nach Akademikerinnen, Maturantinnen und dem Fachdienst, gibt. Demnach ist der Frauenanteil in Leitungspositionen des Bundes im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen. Über alle Stufen hinweg kletterte er nämlich minimal von 42,4 (2018) auf 42,5 Prozent. Der höchste Anstieg im Vergleich zu 2018 wurde bei den Akademikerinnen „Gruppe 2“ verzeichnet, und zwar von 39,8 auf nunmehr 40,4 Prozent im vergangenen Jahr. Zu dieser Kategorie gehören etwa Abteilungsleiterinnen, deren Stellvertreterinnen, Referatsleiterinnen und Leiterinnen größerer nachgeordneter Dienststellen. Bei den Maturantinnen betrug der Anstieg 0,2 Prozentpunkte, nämlich von 32,5 auf 32,7. Beim Fachdienst stieg der Frauenanteil von 35,8 auf 36,1 Prozent. Nur in der höchsten besoldungsrechtlichen Einstufung ist er um einen halben Prozentpunkt auf 31,5 Prozent gesunken.

8,5 Prozent mehr seit 2006

Betrachtet man übrigens den Zeitraum von 2006, ist der Gesamtfrauenanteil im Bundesdienst von 38,7 auf 42,5 Prozent gestiegen. Der Anteil in Führungspositionen des Bundes ist aber gleichzeitig von 27,7 auf 36,2 Prozent gewachsen. Dieser Anstieg um 8,5 Prozent ist damit mehr als doppelt so hoch wie jener im gesamten Bundesdienst.