Forscher der Universität Konstanz konnten jetzt eine unglaubliche Entdeckung machen. Sie stellten im kalten Zustand „flüssiges Glas“ her.

Ihre Studie veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin PNAS.

Neuer Aggregatzustand entdeckt

Was bisher nur Theorie war, konnten Wissenschaftler der Universität Konstanz jetzt tatsächlich beweisen: Sie haben einen neuen Aggregatzustand von Glas entdeckt. Mithilfe eines Modellsystems konnten sie es auch im kalten Zustand flüssig machen. Der Vorgang von flüssigem Glas, wenn es heiß ist, in einen festen Zustand bei Abkühlung war bisher ein großes Rätsel in der Wissenschaft. Denn im Gegensatz zu anderen Materialien bleiben die Teilchen in diesem Vorgang starr und bewegen sich nicht. Deshalb wird bereits seit über 20 Jahren vermutet, dass ein sogenanntes „flüssiges Glas“ auch im kalten Zustand möglich wäre.

„Flüssiges Glas“ ist allerdings nicht wirklich flüssig. Zumindest nicht laut der Definition der Wissenschaft. Denn bei anderen Materialien können sich die Teilchen im flüssigen Zustand bewegen und drehen (nicht so viel, wie im gasförmigen Zustand, aber mehr als im festen). Bei diesem Material verhalten sich die Teilchen aber komplett anders: Sie können sich im kalten flüssigen Zustand zwar leicht bewegen, aber nicht drehen. Dieses Verhalten wirft nach wie vor Fragen auf.

„Flüssiges Glas“ bringt neue Fragen auf

Der Beweis, dass „flüssiges Glas“ auch im kalten Zustand existiert bringt die Wissenschaft jetzt vor neue Fragen. Warum verhalten diese Teilchen sich anders, als alle anderen? Und, wie kann man die Erkenntnis nutzen, um diese Entdeckung auch in der Technik zu verwenden? Dieser Frage wollen die Wissenschaftler in Zukunft nachgehen, wie sie in ihrer Studie erklären.