Eine brasilianische Künstlerin erstellte eine riesige Vulva-Skulptur, die Gleichberechtigung der Geschlechter thematisieren soll. Daraufhin hagelte es mächtige Kritik und sogar Drohungen von Anhängern des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro gegen die Künstlerin.

Bolsonaro selbst äußerte sich bisher noch nicht zu der Vulva-Skulptur. Doch in den vergangenen Jahren wetterte er immer wieder gegen „linke“ Kunst.

Vulva-Skulptur sorgt für Aufregung

„In Diva nutze ich die Kunst für einen Dialog mit Themen, die sich auf die Problematisierung von Geschlecht aus einer weiblichen Perspektive beziehen“, schreibt die Künstlerin Juliana Notari bei der Präsentation ihres Werkes. Die Vulva-Skulptur in Brasilien soll Notari zufolge ein Aufschrei der Frauen sein und das Thema Gleichberechtigung endlich in Fahrt bringen. Doch obwohl sie sehr viel Bewunderung und Anerkennung für ihr Werk erhält, hagelt es auch Kritik. Vor allem von Anhängern des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro. So schlug Olavo de Carvalho, der als Guru Bolsonaros gilt, auf Twitter vor, das Werk mit einem riesigen Penis zu konfrontieren. Außerdem gab es auch viele Beleidigungen und sogar Drohungen gegen die Künstlerin persönlich.

Bolsonaro gegen „linke“ Kunst

Diese Reaktion von Bolsonaro-Anhängern kommt aber nicht sonderlich überraschend. Denn der Präsident schockierte in der Vergangenheit immer wieder mit frauenfeindlichen Aussagen und kritisierte jede Kunst, die er als „links“ erachtet. So hat er im vergangenen Jahr sogar die Abschaffung der staatlichen Filmagentur bewogen, die er für zu liberal empfand. Seitdem werden auch keine brasilianischen Filme mehr auf der Berlinale gezeigt.