Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich entdeckten nun erstmals junge vulkanische Strukturen, die sich in einer Gürtelform über die südliche Hemisphäre der Venus ziehen.

Ihre Entdeckung tauften die Wissenschaftler dabei auf den Namen „Feuerring der Venus“.

Erste sonderbare Entdeckung auf der Venus

Bereits in den 90er-Jahren beschäftigten sich Forscher mit dem Inneren der Venus. Dabei stieß man auf sonderbare ringförmige Strukturen, die als Coronae bezeichnet werden. Wissenschaftler vermuten mittlerweile, dass die Coronae durch das Aufsteigen von sogenannten Mantelplumes entstehen, die sich im Inneren des Planeten befinden und aus heißem, geschmolzenem Gestein bestehen. Bei einer Überprüfung dieser These entdeckten Taras Gerya und Anna Gülcher von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich nun erstmals junge vulkanische Strukturen, die sich wie eine Art Gürtel oder Feuerring über die südliche Hemisphäre des Planeten ziehen. Die Erkenntnisse ihrer Venus-Studie veröffentlichten die Forscher im Fachblatt „Nature Geoscience„.

Forscher finden Feuerring auf Nachbarplaneten

Demnach unterteilten die Wissenschaftler für ihre Forschung über hundert Coronae in zwei Gruppen. In der ersten Gruppe befanden sich dabei alle Coronae, unter denen zurzeit ein aktiver Plume (heißes Gestein) aufsteigt und geschmolzenes Material mitführt. Die zweite Gruppe bildeten dagegen alle Coronae, unter denen der Plume bereits erkaltet und inaktiv geworden ist. Die grafische Auswertung der Messdaten der analysierten Coronae beider Gruppen führte die Forscher schließlich zum „Feuerring der Venus“. Denn, wie die Ergebnisse zeigten, erstrecken sich die meisten Strukturen, die derzeit über aktiven Mantelplumes liegen, in einer Gürtelform in der südlichen Hemisphäre der Venus. Wieso sich die Mantelplumes aktuell in einer solch eigenartigen Art auf unserem Nachbarplaneten anordnen, möchten die Wissenschaftler des ETH Zürich nun weiter erforschen.