Aufregung rund um eine neue Förder-Richtlinie der österreichischen Sporthilfe. Das Alter der Antragsteller wird auf 40 Jahre beschränkt und Nachwuchssportler sollen stärker gefördert werden. Für jede Menge Kritik sorgt vor allem die Tatsache, dass die Leistungen von Männern und Frauen in einigen Sportarten in Zukunft unterschiedlich bewertet werden sollen. Demnach müssen Frauen nun teilweise mehr leisten, als Männer, um dieselbe Höhe an Fördergeldern zu erhalten. Heimische Profi-Sportlerinnen sind entsetzt.

Neue Sport-Förderrichtlinie: Sportlerinnen fühlen sich ungleich behandelt

Betroffen sind vor allem die Wintersportarten Snowboard, Skisprung, Ski-Cross, Kunstbahnrodeln und verschiedene Ski-Freestyle Disziplinen. Bislang mussten Frauen und Männer dieselbe Anzahl an Top-Vier Platzierungen erreichen, um eine Sport-Förderung zu erhalten. Nach den neuen Kriterien müssen Frauen nun vier und Männer nur zwei Top-Platzierungen erreichen. Die Sporthilfe begründet das mit der geringeren Teilnehmerzahl bei den Damenbewerben. „Ich frage mich, was die Teilnehmerzahl mit der Leistung zu tun hat“, kritisiert unter anderen Snowboarderin Claudia Riegler die neuen Richtlinien. Die Gleichberechtigung im Sport würde damit um Jahrzehnte zurückgeworfen werden, so die Spitzensportlerin. Harald Bauer, der Chef der Sporthilfe, sieht die Ungleichbehandlung nicht. Man habe dadurch sogar eher ein Gleichgewicht geschaffen und die bestmögliche Lösung gefunden.