Mit einer rund 620 Kilometer langen Menschenkette  – das ist in etwa die Distanz von Wien nach Vorarlberg – haben zehntausende Frauen für ihr Zutrittsrecht zu einem heiligen Tempel in Indien demonstriert. Im Netz sind zahlreiche Bilder der spektakulären Protestaktion zu sehen. Die Frauen sind am Dienstag im indischen Bundesstaat Kerala auf die Straße gegangen, um für Gleichberechtigung zu kämpfen. Obwohl das Zugangsverbot für den sogenannten Sabarimala-Tempel nämlich eigentlich bereits im September aufgehoben wurde, wurde den Frauen der Zugang allerdings weiterhin von extremistischen Hindus verwehrt.

Frauen formen 600 Kilometer Menschenkette für Gleichberechtigung

Medienberichten zufolge hätten Schulen für die Demonstration extra früher geschlossen und Prüfungen an Unis sollen extra verschoben worden sein. Auch Regierungsmitarbeiter sollen an der Protestaktion teilgenommen haben. Mit der rund 620 Kilometer langen Menschenkette wollten die Frauen nun ein Zeichen für Gleichberechtigung in ihrem Land setzen. Das Zugangsrecht für Frauen zu dem Tempel war ursprünglich bereits im September durch das Oberste Gericht des Landes aufgehoben worden. Zuvor war Frauen zwischen zehn und 50 Jahren der Zutritt verboten. Dennoch werden die Frauen von extremistischen Hindus weiterhin davon abgehalten, den Tempel zu betreten. Zahlreiche Gegner legten Widerspruch gegen das Urteil ein. Nun soll es am 22. Jänner eine Anhörung dieser Gegner vor Gericht geben.