Bisher war die HPV-Impfung – unter anderem ein Schutz für Gebärmutterhalskrebs – in Österreich nur für Personen zwischen neun und 21 Jahren kostenlos. Jetzt haben Bund, Länder und Sozialversicherung die Gratis-Impfung ausgeweitet. Damit ist sie nun auch für alle Personen bis zum 30. Geburtstag kostenlos.

Im April soll es dazu einen offiziellen Beschluss geben.

Gratis HPV-Impfung in Österreich ausgeweitet

Mehr als 80 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV (Humane Papillomviren). Diese können verschiedene Krebserkrankungen verursachen – unter anderem Gebärmutterhalskrebs, an dem jährlich 400 bis 500 Frauen erkranken und etwa die Hälfte von ihnen an der Krankheit stirbt. Doch auch andere Krebsarten, etwa jene im Rachenraum und an den Geschlechtsorganen, können durch HP-Viren ausgelöst werden. Somit sind nicht nur Frauen, sondern auch Männer betroffen.

Mit einer HPV-Impfung, die in Österreich seit 1. Februar 2023 für Personen zwischen neun und 21 Jahren kostenlos ist, lassen sich aktuell pro Jahr etwa 180 Todesfälle verhindern. Laut Medienberichten habe sich die Zahl der Impfungen seither auch fast verdoppelt. Im elektronischen Impfpass verzeichnete man zuletzt 106.000 Impfungen. Zum Vergleich: im Jahr davor waren es gerade mal 56.000 Impfungen. Diese Zahl soll nun erneut erhöht werden! Mit einer Ausweitung der Gratis-Impfung bis 2025, sollen auch alle Personen bis zu ihrem 30. Geburtstag die kostenlose Impfung nachholen können. Das haben Bund, Länder und Sozialversicherung in Österreich jetzt beschlossen.

Einzige Impfung gegen Krebs

„Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung gegen Krebs“, so der österreichische Gesundheitsminister Johannes Rauch. „Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich. Ich bin zuversichtlich, dass die entsprechenden Beschlüsse im April fallen. Denn Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein“, stellt der Politiker klar. Bisheriger Kostenpunkt für die HPV-Impfung, wenn man älter als 21 Jahre ist: 646,50 Euro für drei Teilimpfungen.

Infektion kann unentdeckt verlaufen

Die große Gefahr bei einer HPV-Infektion: sie wird beim Geschlechtsverkehr relativ leicht übertragen. Etwa durch bloßen Haut-zu-Haut-Kontakt, wenn virushaltige Körperflüssigkeiten oder winzige Hautschüppchen mit Schleimhäuten oder verletzter Haut in Berührung kommen. Auch bei Oral-, Vaginal- und Analsex sowie dem gemeinsamen Benutzen von Sexspielzeug ist eine Ansteckung möglich. Durch die Verwendung von Verhütungsmitteln kann eine Infektion nicht verhindert werden.

Dabei kann es auch vorkommen, dass eine Infektion vorerst unentdeckt bleibt. Denn die Auswirkungen können sich auch erst viele Jahre später bemerkbar machen. Die meisten HPV-Infektionen – nämlich rund 90 Prozent – heilen innerhalb von zwei Jahren von selbst. Tritt dieser Fall allerdings nicht ein, dann können die Viren zu einer Zellveränderung führen, die sich schließlich im Laufe der Jahre zu Krebs entwickelt.