miss: Dein neues Album heißt Head or Heart. Würdest du dich eher als Kopf-oder Herz-Person bezeichnen

Christina Perri: Eine wirklich gute Frage, die mir noch nie gestellt wurde. Die Antwort ist wohl, dass ich es noch nicht weiß. Auf dem Album stell ich diese Frage den Hörern. Es ist quasi eine Reise meiner letzten Jahre, wo ich sowohl auf mein Herz als auch auf meinen Verstand gehört habe.

Deine Songs sind immer emotional. Ist alles, worüber du singst, autobiografisch?

Perri: Ja, alles! Bis auf den Song, den ich für Twilight gemacht habe. Am meisten beschäftigen mich Beziehungen. Nicht unbedingt mit einem Partner, sondern auch die Beziehung, die man mit sich selbst hat.

Du hast mit 21 geheiratet und wurdest mit 22 geschieden. Glaubst du dennoch an Liebe?

Perri: Ich hatte nie ein Hochzeitskleid, einen Ring oder eine Megafeier. Alles ging damals ziemlich schnell. Somit fühlt es sich so an, als ob dieser Teil meines Lebens gar nicht wirklich war. Ich glaube noch immer, dass ich die große Liebe finden, heiraten und Kinder bekommen werde und mit vielen Leuten eine Hochzeit feiere. Ich gebe die Hoffnung nicht auf (lächelt).

Du hast dir Gitarrespielen selbst beigebracht, indem du dir ein Musikvideo angesehen hast. Gibt es andere Dinge, die du nur durch Beobachten gelernt hast?

Perri: Ja, ich habe mir auch Klavier, Schlagzeug und vor Kurzem Bass beigebracht. Ich weiß übrigens nicht, was ich spiele, ich habe keine Ahnung von Noten. Das Selbstbeibringen klingt zuerst vielleicht gut, aber es ist eben auch schwer, mit wirklich guten Musikern mitzuhalten.

Wenn du gerne Leute beobachtest, kannst du dann auch gut Menschen imitieren?

Perri: Ja, allerdings! Ich kann sehr gut und schnell Tänze nachmachen, das liegt vor allem daran, dass ich ein fotografisches Gedächtnis habe. Alle verarschen mich deshalb immer, aber ich kann mich an jedes Datum in meinem Leben erinnern. Ich weiß, wer was an welchen Tag angehabt hat oder welche Outfits ich in jeder Show getragen habe. Oder was Leute gesagt haben oder welcher Song gerade gelaufen ist. Ich bin ein Nerd, ich weiß …

Quatsch! Du bist halt etwas Besonderes. Apropos: Du hast viele Tattoos. Wie viele sind es denn?

Perri: Fast 70 mittlerweile. Mein neuestes ist dieser kleine Cheeseburger am Handgelenk.

Und warum ausgerechnet ein Cheeseburger?

Perri: 
Das ist mein Lieblingsessen und mein Lieblings-Emoticon auf meinem iPhone (lacht)!

Gibt es ein Tattoo, das dir am wichtigsten ist?

Perri: Normalerweise immer gerade das aktuellste. Aber ich kann natürlich nicht sagen, dass mein Lieblingstattoo dieser Cheeseburger ist, das wäre wohl ein bisschen lächerlich. Aber ich mag ihn sehr. Ein All Time Favorite ist der Schriftzug „La Mia Famiglia“ auf meiner Brust. Es gibt zu jedem Tattoo viele Geschichten.

Du bist immer sehr stylish angezogen. Wie wichtig ist Mode für dich?

Perri: Als ich angefangen habe, Musik zu machen, hatte ich nur ein Outfit, das ich die ganze Zeit anhatte. Ich war mein ganzes Leben lang Kellnerin und hab nie irgendetwas Cooles besessen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Plötzlich hast du Erfolg, bekommst Outfits, fängst an, die Sachen richtig zu lieben und man wird immer mehr involviert.

Hast du Vorbilder in Sachen Fashion?

Perri: Hayley von Paramore, Miley Cyrus und Rihanna sind in meinen Augen auf Platz 1 der bestangezogenen Musiker. Ich lasse mich gerne von ihnen inspirieren. Und ich bin besessen von Cara Delevingne. Alles, was sie anhat, muss ich auch sofort haben.

Etwas, das modemäßig deiner Meinung nach gar nicht geht?

Perri: Zu viele Muster. Das kann ich wegen meiner vielen Tattoos nicht tragen, weil das einen sonst erschlägt. Deshalb trage ich auch kaum Schmuck, da ich meine Accessoires ohnehin auf meiner Haut habe. Was ich außerdem nicht mag, sind diese Plateauschuhe aus den Neunzigern. Ich will diese Schuhe nicht wieder tragen müssen!