Eine Ikone der Popmusik hat Kanye West auf jeden Fall auf seiner Seite: „Ich liebe Kanye“, sagte Paul McCartney, der mit dem US-Rapper bereits mehrfach zusammengearbeitet hat. Kanye West sei exzentrisch, mache aber großartige Musik, sagte der Ex-Beatle. In der Tat, an Exzentrik mangelt es Kanye West nicht, der mit Kim Kardashian auch die richtige Glamour-Frau an seiner Seite hat. Für ihren Gatten mietete sie zu seinem 38. Geburtstag das Staples Center in Los Angeles, damit ihr Ehemann dort mit seinen Freunden Basketball spielen konnte.

Zu Weihnachten revanchierte sich der Rapper. 150 Geschenke gab es für Kim zum Fest der Liebe. Darunter war ein Pelzmantel in Regenbogenfarben und ein Jumpsuit von Prada. „Er hat seinen Assistenten nach Italien geschickt und per Skype eingekauft“, sagte Kardashian über ihren Gatten.

Unvergessen ist auch die Hochzeit der beiden, die zusammen zwei kleine Kinder haben, vor drei Jahren. Die Party begann mit einer pompösen Sause im Schloss von Versailles und gipfelte in einer Feier der Superlative in Florenz. Dank Sponsoren soll das Hochzeitspaar 21 Millionen Dollar für seine Feiern zur Verfügung gehabt haben – bestätigt wurde dies offiziell nicht.

Kanye West ist ein Mann, der seinen Gefühlen gerne freien Lauf lässt – und dabei auch nicht selten über das Ziel hinausschießt. Bei einem Konzert in Sacramento begann er im letzten Jahr nach nur drei Songs minutenlang gegen Hillary Clinton und mehrere Prominente zu schimpfen, bevor er die Show schließlich ganz abbrach und sein Publikum ratlos zurückließ. Der Mann ist für seine Wutausbrüche – und seine enthemmten Tweets – bekannt. Taylor Swift, Bruno Mars, Wiz Khalifa, Jimmy Kimmel oder Beck haben dies schon zu spüren bekommen.

Auch als Designer hat sich Kanye West inzwischen einen Namen gemacht. Fans zahlen für die Schuhe seiner „Yeezy“-Kollektion Hunderte Dollar, während Kritiker Wests Talent als Designer infrage stellen und behaupten, dass nur der Name des berühmten Produzenten für den Erfolg sorge.

Ihnen antwortete er auf seine ihm ganz eigene Weise: „Ich werde Euch verdammt noch mal mit verdammten Alien-Augen lasern und Euren verdammten Kopf explodieren lassen“, sagte er dem „W Magazine“. Er lehne Menschen strikt ab, die ihn als „reichen Burschen“ mit einem teuren Hobby oder als „Modepuppe“ abtäten. „Versucht mal, einen Rap zu schreiben.“

Dabei ist seinen Gedankengängen nicht immer leicht zu folgen. Gegen Hillary Clinton hat er gewettert, mit Donald Trump hat sich Kanye West getroffen, um mit ihm über multikulturelle Angelegenheiten wie Schulen und Gewalt zu reden. Wenig später aber hat West, den Trump „einen großartigen Freund“ nannte, auf seinem Twitter-Kanal alle Hinweise auf das Treffen gelöscht. Eine Erklärung gab es dafür nicht.

Dabei hat der Mann noch ganz Großes vor: Bei den MTV Video Awards 2015 hatte West eine seltsame Rede gehalten, an deren Ende er sagte, er wolle 2020 für das Amt des Präsidenten der USA kandidieren. West hatte dabei eingeräumt, dass er sich „zur Entspannung eine gedreht“ und „etwas geraucht“ habe. Nun, Rihanna hat die Rede gefallen – sie würde ihn wählen.

Widersprüche gehören bei Kanye West einfach dazu, zumal er sein ganzes Leben als ein Gesamtkunstwerk betrachtet. So sieht er seine nicht selten bizarren Tweets als „eine Form zeitgenössischer Kunst“. Und auch seine Beziehung zu Kim Kardashian „ist laufende Performance-Kunst“, sagte West dem Magazin „Vanity Fair“.

Auch mit den freizügigen Social-Media-Fotos seiner Frau sei er völlig einverstanden. „Ich finde ihre Nackt-Selfies toll. Von der Seite, von hinten, von vorne. Ich sehe sie irre gern nackt“, sagte der US-Rapper der Zeitschrift „Harper’s Bazaar“. Er stehe auf schöne Kurven. „Wie die moderne Version von einem Renaissancegemälde.“ Kanye West hat Sinn für die Kunst.

Und einen Doktortitel hat er auch: „Er ist ein Anwalt der Bildung, ein Denker und Macher“, ließ die School of the Art Institute in Chicago wissen, als sie ihm vor zwei Jahren die Ehrendoktor-Würde verlieh.