„Meine Damen und Herren“ gehört in den Disney-Freizeitparks der Vergangenheit an. Denn wie das Unternehmen jetzt bekannt gibt, möchte es künftig inklusivere und kreativere Anreden für die Gäste finden.

So soll der Besuch, „für alle magisch“ werden.

Statement zu „Don’t Say Gay“-Gesetz

Disney hatte in den vergangenen Wochen mit einigen Imageproblemen zu kämpfen. Grund dafür ist das sogenannte „Don’t say Gay“-Gesetz, das am Montag in Florida unterzeichnet wurde. Dieses will sexuelle Orientierung, Gender Identität sowie jegliche Besprechung von LGBTQIA+ Themen aus den Lehrplänen der Grundschule streichen. Während sich viele namhafte Unternehmen und Stars öffentlich dagegen stellen, schwieg Disney lange. Das war für viele besonders problematisch; unter anderem weil Disney in Florida Studios betreibt sowie einen der größten Freizeitparks.

Erst vor wenigen Tagen brach das Unternehmen sein Schweigen schließlich doch. Disney verkündete öffentlich, dass es sich gegen die Durchführung des „Don’t Say Gay“-Gesetzes einsetzen werde. „Floridas HB 1557, auch bekannt als ‚Don’t Say Gay‘-Gesetz, hätte niemals verabschiedet werden dürfen und hätte niemals in Kraft treten dürfen“, hieß es in einem Statement.

„Unser Ziel als Unternehmen ist es, dass dieses Gesetz von der Legislative aufgehoben oder von den Gerichten gekippt wird, und wir werden weiterhin die nationalen und bundesstaatlichen Organisationen unterstützen, die sich für dieses Ziel einsetzen.“ Disney gab daraufhin bekannt, fünf Millionen Dollar an entsprechende Organisationen zu spenden. „Wir setzen uns für die Rechte und die Sicherheit der LGBTQ+-Mitglieder der Disney-Familie sowie der LGBTQ+-Gemeinschaft in Florida und im ganzen Land ein“, betont das Unternehmen.

Kein „Jungs und Mädchen“ in Disney-Parks

Nur wenige Tage nach diesem Statement scheint Disney jetzt das Engagement für die LGBTQIA+ Szene beweisen zu wollen. Denn in einem Video erklärt Vivian Ware, Disneys Managerin für Vielfalt und Integration, jetzt, dass Disney einen wichtigen Schritt unternehmen will, um die Freizeitparks inklusiver zu gestalten. Konkret sollen die Anreden geändert und inklusiver gemacht werden.

Es sei ein Prozess, der bereits im vergangenen Jahr begonnen habe und Schritt für Schritt alle Bereiche der Freizeitparks umfassen soll. Künftig soll es deshalb weder in den offiziellen Ansprachen noch bei den Begrüßungen der Gäste geschlechtsspezifische Anreden geben.

„Wir wollen diesen magischen Moment mit unseren Mitarbeitern und unseren Gästen schaffen“, erklärt sie. „Und wir wollen nicht einfach davon ausgehen, dass jemand, der in unserer Interpretation weiblich ist, vielleicht keine ‚Prinzessin‘ sein möchte.“

Begrüßungen wie „meine Damen und Herren“ oder „Jungs und Mädchen“ sollen also nach und nach verschwinden; stattdessen heißt es dann etwa „Hallo, alle“ oder „Willkommen Dreamers“, erklärt Ware. Ziel sei es, auf eine „bedeutsame und inklusive Art und Weise“ an das Thema heranzugehen. Der Besuch in einem der Parks werde so „für alle magisch und unvergesslich“.