Eine US-amerikanische Design-Studentin hat kürzlich eine Produktinnovation entwickelt, die dem klassischen Kondom Konkurrenz machen könnte. „Girlplay“, so der Name des Sprüh-Kondoms, wurde von Michelle Chu im Rahmen eines Marketing-Kurses am PrattMWP-College in New York konzipiert.

Bei dem Produkt handelt es sich um sprühbares Latex, das nach dem Gebrauch eine Schutzhülle um das Glied des Mannes bildet und so die Übertragung von Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaften verhindern soll. Chu zufolge soll der Spray nicht nur die Anwendung spielerischer gestalten, sondern auch besseren Schutz bieten. So würde durch den zerstäubten Latex dem Verrutschen vorgebeugt. Auch das Größenproblem wäre mit dem alterativen Verhüterli Geschichte.

Jan Vinzenz Krause: Der Vater des Sprüh-Kondoms

Die Idee vom aufsprühbaren Kondom ist übrigens keineswegs neu. Im Jahr 2006 entwickelte der deutsche Sexualaufklärer und Berufstüftler Jan Vinzenz Krause einen ersten Prototyp des Sprüh-Präservativs indem er Latex in Dosen abfüllte.

Im Interview mit der deutschen Zeitung „Die Welt“ sprach der Gründer des „Instituts für Kondomberatung“ von seinem Kondom zum Sprühen als Lösung des Lustkiller-Problems: „Bei den meisten Produkten, von Schuhen bis zu Ringen, ist es einfach, etwas Passendes zu finden. Bei Kondomen ist das schwieriger. Auf den Packungen steht ja nicht drauf, für welche Penisgröße oder für welche Art Sex es geeignet ist. Deshalb gelten Kondome als Lustkiller, sie drücken und rutschen ab. Damit wollte ich mich nicht abfinden.“

Auch in puncto Anwendung soll das Kondom aus der Dose dem herkömmlichen Gummi einiges voraushaben. „Ich habe das auch an mir selbst getestet – es ist am Anfang gewöhnungsbedürftig. Der Latex wird mit Luft aufgesprüht und hat deshalb Zimmertemperatur. Wenn der Latex fest geworden ist, fühlt sich das Material an wie ein herkömmliches Kondom. Es lässt sich auch problemlos wieder entfernen“, sagte Krause.

Eine Produktidee mit Potenzial

Das neue Kondom ist bisher aus der Konzeptionsphase noch nicht herausgekommen. „Das Sprühkondom ist im Moment noch eine Produktidee, kein fertiges Produkt. Als wir den Prototypen gebaut haben, dachten wir noch gar nicht an die vielen Vorschriften über Kondome. Bevor es als Kondom auf den Markt kommt, müsste man also erst mal diese Norm ändern, weltweit, und das ist ziemlich kompliziert“, so Krause.