Aufgrund der Virusmutationen aus Großbritannien und Südafrika werden die Coronavirus-Maßnahmen in Österreich verschärft, so Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz am Sonntag (17. Jänner). Der Lockdown und die Ausgangsbeschränkungen werden bis zum 8. Februar verlängert, es kommt eine FFP2-Maskenpflicht in Supermärkten und den öffentlichen Verkehrsmitteln und der Mindestabstand wird auf zwei Meter ausgeweitet.

Außerdem wird Unternehmen, in denen es möglich ist, dringend empfohlen auf Homeoffice zu setzen. Verpflichtendes Homeoffice gibt es derzeit noch nicht.

Lockdown verlängert: Handel und Schulen bleiben bis 8. Februar geschlossen

„Die Ergebnisse unser Beratungen machen alles andere als glücklich und sind alles andere als populär. Aber es ist unsere Verantwortung notwendige Entscheidungen zu treffen.“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz bei der Pressekonferenz am Sonntag, bei der die Regierung die neuen Maßnahmen angesichts der steigenden Infektionszahlen in Österreich verkündet hat. Österreich sei zwar wieder im Drittel der Länder, die das Infektionsgeschehen am besten in der Hand haben, aber die Virusmutationen aus Großbritannien und Südafrika sind mittlerweile auch in Österreich angekommen und diese verschärfen die Situation deutlich. Deshalb hat die Regierung nach Gesprächen mit nationalen und internationalen Experten, sowie den Landeshauptleuten beschlossen, den Lockdown bis Mitte Februar zu verlängern. Eine zu rasche Öffnung wäre „Leichtsinn und Fahrlässigkeit“, so Kurz.

Folgende Maßnahmen werden verschärft, um das Infektionsgeschehen wieder zu senken:

  • Verlängerung des Lockdowns bis 8. Februar: Museen, Handel und Schule bleiben weiter zu
  • FFP2-Maskenpflicht in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln ab 25. Jänner, außerdem wird empfohlen, die FFP2 überall wo es geht zu tragen. Die Masken sind im Einzelhandel erhältlich. Außerdem werde man die Masken für einkommensschwache Personen gratis zur Verfügung stellen.
  • Mindestabstand wird auf zwei Meter ausgeweitet
  • Unternemen wird empfohlen, wenn möglich, auf Homeoffice zu setzen. Verpflichtendes Homeoffice gibt es allerdings nicht.

Das sei ein „düsterer Ausblick „, so Kurz, „aber wir haben nichts davon für zehn Tage aufzusperren und dann aufgrund steigender Zahlen wieder zuzumachen“. Die Gastro, Veranstalter und die Hotellerie müssen sich über dies hinaus noch bis Ende Februar gedulden. Spätestens Mitte Februar wolle man weitere Entscheidung darüber treffen, ob eine Öffnung im März möglich ist. Planungssicherheit sei in Zeiten der Unsicherheit wichtig, betont Kurz. Die Opposition hatte zuvor bereits kritisiert, dass es zu wenig Klarheit gebe und es mehr Planung brauche.

„Wir werden bis zum Sommer wieder zur Normalität zurückkehren“

„Wir werden bis zum Sommer wieder zur Normalität zurückkehren. Darüber sind wir uns mittlerweile ganz ganz sicher“, zeigt sich der Kanzler aber auch optimistisch. Denn im besten Fall könne man schon bis Ende März allen unter 65-Jährigen eine Impfung anbieten, spätestens bis Ende April, Anfang Mai, so Kurz. Dann würde man in eine andere Phase kommen, in der man der Realität deutlich näher ist als heute. „Die wärmere Jahreszeit spielt uns da natürlich in die Hände“, so Kurz. „Zusammengefasst heißt das, wir haben noch zwei bis drei harte Monate vor uns.“ .

Auch laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober müsse man sich nun vermutlich noch auf die schwersten Wochen der Coronakrise in Österreich einstellen. Grund sind die Virusmutationen, die sich mittlerweile auch hierzulande rasch ausbreiten und wesentlich ansteckender sind. Doch auch Anschober zeigt sich hinsichtlich der neuen Maßnahmen zuversichtlich, dass man die kommenden Wochen gemeinsam gut meistern werde.