Denken Mädchen, dass Buben schlauer sind als sie? Wir alle kennen die fragwürdigen Aussagen, mit denen Kindern schon früh die Meinung aufgedrückt wird, dass sich Jungs um das Weltgeschehen kümmern und Mädels süß aussehen sollen.

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Eine Studie der US-Psychologin Lin Bian im Fachmagazin Science bestätigt nun, was wir schon befürchtet hatten: Mädchen glauben tatsächlich, sie seien dümmer als Buben.

Studie testet Kinder von fünf bis sieben

Das Forscherteam um Bian testete 400 Kinder aus den USA im Alter von fünf bis sieben Jahren. Der Test bestand aus zwei Teilen:  Im ersten Teil sollten die Kinder raten, zu welcher Person einer Gruppe (bestehend aus zwei Frauen und zwei Männern) eine Geschichte einer „wirklich, wirklich schlauen“ Person passen würde. Die fünfjährigen Mädchen und Buben wählten hierbei noch vorrangig ihr eigenes Geschlecht, die siebenjährigen Kinder, weiblich und männlich, entschieden sich schon auffallend häufiger für die Männer

Im zweiten Teil des Tests mussten sich die Kinder zwischen zwei verschiedenen Spielen entscheiden. Ein Spiel wurde als Spiel für „wirklich, wirklich schlaue Kinder“ vorgestellt, das andere als Spiel für Kinder „die sich wirklich, wirklich anstrengen“. Der Großteil der siebenjährigen Mädchen entschied sich für Spiel Nummer 2, weil sie sich das erste Spiel nicht zutrauten. Auffallend viele Buben wählten jedoch Spiel Nummer 1. Die Fünf-Jährigen waren auch bei diesem Beispiel noch deutlich weniger vorurteilsbehaftet, als die um zwei Jahre älteren Kinder.

Sexismus beginnt im Kindheitsalter

Die Studienleiterin Dr. Lin Bian meint hierzu: „Unsere Gesellschaft neigt dazu, Brillanz stärker mit Männer zu verbinden als mit Frauen„. Das führe dazu, dass sich Frauen automatisch seltener richtig schwere Studien zutrauen, sich seltener um sehr anspruchsvolle Jobs bewerben und seltener um Gehaltserhöhungen ansuchen.

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