Gute Deutschkenntnisse sind für die meisten Arbeitgeber das Allerwichtigste. Mit einem neuen Konzept will McDonald’s diese Problematik überwinden und trotzdem Flüchtlinge einstellen – auch, wenn sie nicht gut Deutsch sprechen. Damit schafft der US-amerikanische Konzern etwas, woran viele andere Unternehmen scheitern.

McDonald’s ist ja generell dafür bekannt, vielen MigrantInnen einen Arbeitsplatz zu bieten. Diese Erfahrungen will man nun anwenden, um Flüchtlinge zu integrieren. „Sprachkenntnisse erleichtern die Integration, sind aber keine zwingende Voraussetzung„, so Gabriele Fanta, Personalvorstand bei McDonald’s Deutschland zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Via Smartphone und Tablet, Videos und Intranet soll den Flüchtlingen die Sprache vermittelt werden. Dieses Angebot sei zwar freiwillig, werde aber von vielen MitarbeiterInnen in Anspruch genommen, so der stellvertretende Unternehmenssprecher Peter Lemm.

Als vergangenen Herbst der Flüchtlingszustrom seinen Höhepunkt erreichte, stellte McDonald’s den deutschen Arbeitsagenturen 20.000 online-basierte Sprachkurse zur Verfügung. Das Konzept verläuft so: Wer schlechtere Deutschkenntnisse besitzt, fängt in der Küche an. Durch Symbole werden den MitarbeiterInnen Arbeitsabläufe, Hygienevorschriften und Rezepte erklärt. Werden die Sprachkenntnisse allmählich besser, können die MitarbeiterInnen auch in den Service wechseln. 

Die Flüchtlinge arbeiten in festen Anstellungsverhältnissen, als Praktikanten oder als Auszubildende. Inzwischen arbeiten mehr als 900 Flüchtlinge deutschlandweit in den mehr als 1500 Filialen. Dass McDonald’s vermehrt Flüchtlinge einstellt, ist allerdings nicht nur einem vermeintlich gesellschaftspolitischen Verantwortungsgefühl des Unternehmens geschuldet: Der Konzern hatte immer wieder Probleme, Mitarbeiter zu finden. Dennoch ist es wichtig, Flüchtlinge am Arbeitsmarkt und so auch in der Gesellschaft zu integrieren. Konzepte wie jenes von McDonald’s können hier Vorreiterstellung einnehmen und andere Unternehmen inspirieren.