Seit Jahrhunderten werden auf den Färöer Inseln Delfine und Wale gejagt. Ein Foto einer solchen Jagd sorgte im vergangenen Jahr für Aufsehen. Jetzt zieht die Regierung erste Konsequenzen bei der Delfinjagd.

Denn sie limitieren die Anzahl an Tieren, die getötet werden darf.

Färöer Inseln limitieren Delfinjagd

Es war eine „ungewöhnlich hohe Zahl der getöteten Delphine“, gibt die Landesregierung der Färöer Inseln jetzt zu. Denn im vergangenen Jahr sorgten Bilder von einer traditionellen Delfinjagd für Entsetzen. 1.423 Delfine haben Jäger dabei nämlich an nur einem einzigen Tag getötet.

Fotos und Videos der toten Tiere und des vom Blut gefärbten Wassers verursachten weite Empörung und einen lauten Schrei nach Veränderung. Denn auch wenn die Jagd der Tiere auf den Färöer Inseln noch heute eine große Tradition hat, eine derart exzessive Jagd ging einfach zu weit.

Das scheint auch die Regierung jetzt einzusehen. Als Konsequenz folgt deshalb eine jährliche Fangbeschränkung. Vorerst wird diese für die Jahre 2022 und 2023 festgelegt. In diesen Jahren dürfen nur jeweils 500 Delfine getötet werden. Bis 25. Juli soll die neue Beschränkung als Verordnung durchgeführt werden.

Jagd sei „nachhaltig“

In einem offiziellen Statement betont die Regierung aber auch, dass man die Jagd nicht vollständig einstellen werde. Denn auch wenn „einige Aspekte dieses Fangs nicht zufriedenstellend waren“ und es sich bei der Anzahl der getöteten Tiere keineswegs um eine „nachhaltige Fangmenge“ handelte, sei die Jagd prinzipiell wichtig für die Färöer Inseln.

Denn die Wale, die die Bewohner*innen vor der Küste jagen, seien eine „wichtige Ergänzung für den Lebensunterhalt der Färöer“ und zählen essenziell als Nahrungsmittel. Wenn die Anzahl der Tiere eingeschränkt werde, sei die Jagd außerdem „nachhaltig“, heißt es seitens der Landesregierung. Man gehe nämlich von einem Gesamtbestand von rund 80.000 Delfinen in den Gewässern der Färöer Inseln aus. „Auf dieser Grundlage wäre ein jährlicher Fang von etwa 825 Weißseitendelfinen durchaus im Rahmen der nachhaltigen Grenzen“, heißt es in dem Statement. Die Grenze von 500 Tieren sei daher sogar noch darunter.

Dieser Bestand soll jetzt näher überprüft und untersucht werden, um in den folgenden Jahren weiter evaluieren zu können, wie viele Delfine jährlich getötet werden dürfen.