Der tödliche Schuss am Western-Set von „Rust“, bei dem Kamerafrau Halyna Hutchins gestorben ist, hat weitreichende Konsequenzen für Alec Baldwin. Nachdem bereits ein Set-Mitarbeiter Klage gegen den Schauspieler eingereicht hat, folgt nun eine weitere.

Die Skript-Aufseherin wirft Baldwin fahrlässigen Umfang mit Waffen vor.

Zweite Klage gegen Alec Baldwin

Vier Wochen sind vergangen, seit Kamerafrau Halyna Hutchins am Filmset von „Rust“ aus Versehen von Alec Baldwin erschossen wurde. Seitdem ist viel passiert. Vor kurzem reichte der Set-Beleuchter eine Klage gegen Baldwin ein. Jetzt folgt auch die Drehbuchaufseherin Mamie Mitchell. Denn sie hat nach dem Schuss den Notruf gewählt und musste die ganze Tragödie mitansehen.

Laut der Klage wurden zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen während des Drehs missachtet. Scharfe Munition hätte niemals am Drehort sein dürfen, wie es weiter heißt. Zudem haben Alec Baldwin, der nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Produzent am Set tätig war, die Waffe nicht selbst geprüft. Der Vorwurf: Fahrlässiger Umgang mit Waffen.

Schadensersatz gefordert

„Die Ereignisse, die zum Abfeuern einer geladenen Waffe durch Herrn Baldwin führten, stellen keine einfache Fahrlässigkeit dar“, so Mitchells Anwältin Gloria Allred vor Journalisten in Los Angeles. Dann warf sie Baldwin sogar vor, dass er „Russisches Roulette“ gespielt habe, als er die Waffe abgefeuert hat, ohne sie davor zu prüfen.

Mitchells erzählte während einer Pressekonferenz, welchen Schock die Szenen bei ihr hinterlassen haben. Nachdem sich auch die Klägerin direkt in der Schusslinie befunden habe, habe der Vorfall einen „körperlichen und emotionalen Schaden“ ausgelöst. Deshalb sei sie auch nicht mehr in der Lage, ihren langjährigen Beruf auszuüben. Mitchell verlangt Schadensersatz in unbekannter Höhe.

George Clooney stellt sich gegen Alec Baldwin

Die tödliche Tragödie hat ganz Hollywood erschüttert. Unzählige Stars äußerten sich dazu, sprachen Hutchins Familie ihr Beileid aus, andere wiederum hielten zu Baldwin. Jetzt äußerte sich auch George Clooney zu dem Vorfall. Im Podcast von Marc Maron erzählte er, wie er selbst mit Szenen umgeht, in denen Waffen vorkommen.

„Jedes einzelne Mal, wenn mir am Set eine Waffe übergeben wird, schaue ich sie an, öffne ich sie, zeige sie der Person, auf die ich zielen soll, zeige sie der Crew“, so der Schauspieler. Sicherheit habe bei ihm höchste Priorität: „Nach jeder einzelnen Aufnahme gebe ich sie zurück an den Waffenmeister, ehe das Ganze bei der nächsten Aufnahme von vorne beginnt.“ Und da die präparierten Waffen am Set kaum von echten zu unterscheiden seien, kontrolliere Clooney doppelt und dreifach, bevor er sie benutzt.

Zudem haben die Produzenten des Low-Budget-Westerns auch am falschen Ende gespart, wie der „Ocean’s“-Star beklagt. Ein erfahrener Waffenmeister hätte auf jeden Fall drin sein müssen. „Eine 24-jährige Person mit dieser geringen Erfahrung sollte keine Abteilung mit Waffen und Kugeln leiten“, so Clooney.