Die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten in Österreich steigt. Vor allem wegen der Krise haben Österreicher im vergangenen Jahr offenbar noch stärker auf das Fairtrade-Siegel geachtet.

Das zeigt der aktuelle Fairtrade-Jahresbericht.

Nachfrage nach fairem Handel 2020 deutlich gestiegen

Fairer Handel ist offenbar vor allem wegen der Corona-Krise für viele wichtiger denn je. Das zeigt der aktuelle Fairtrade-Bericht aus Österreich. Demnach stieg der Umsatz von fair gehandelten Produkten im Vorjahr um 11 Prozent auf 390 Millionen Euro. Im Vergleich: 2019 lag das Umsatzplus bei fünf Prozent. „Diese durchwegs positiven Zahlen stimmen für die kommenden Jahre zuversichtlich und sind kein Zufall“, sagt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, „Denn […] bereits 93 Prozent der Menschen hierzulande kennen das FAIRTRADE-Siegel und drei von vier Österreicherinnen und Österreicher halten fair gehandelte Produkte für wichtig.“.

Immer mehr Fairtrade-Produkte in Supermärkten

Der Trend zur Nachhaltigkeit hat sowohl für Produzenten als auch Konsumenten Vorteile. Einerseits profitieren Kleinbauernfamilien und Beschäftigte in Asien, Afrika und Lateinamerika stark von der Nachfrage – sie erhielten etwa im Vorjahr geschätzte Direkteinnahmen von 63,2 Millionen US-Dollar; besonders starke Zuwächse gab es vor allem bei Reis (68 Prozent), Kakao (54 Prozent) oder auch Rosen (28 Prozent). Anderseits führt der Trend außerdem dazu, dass es immer mehr nachhaltige Auswahl in den Supermarkt-Regalen gibt.

Insgesamt ist Österreich nach wie vor unter den Top 5 Nationen weltweit, was den Pro-Kopf-Konsum von fair gehandelten Produkten angeht. Dass die Entwicklung im vergangene Jahr so positiv war, wird vor allem für die kommenden Jahre wichtig. Denn vor allem ärmere Länder spüren die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders stark. Auch hier versucht Fairtrade in Zukunft weiter zu unterstützen und sich für fairen Handel einzusetzen oder Preiskämpfen wie etwa bei Kakao oder Bananen entgegenzuwirken.