Das Thema Nachhaltigkeit ist schon langsam fad und doch nur ein Marketing-Gag? Nein! Wir zeigen dir heute, wieso die Elektromobilität unsere Zukunft bestimmt und was Nachhaltigkeit damit zu tun hat. Expertin Fredrika Klarén, Head of Sustainability bei Polestar, weiß mehr.

Alles rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit – mehr als ein Begriff

Polestar hat sich das Ziel gesetzt, unsere Gesellschaft und die Welt, in der wir leben, zum Positiven zu verändern. Mithilfe von modernem Design und neuester Technologie treibt die schwedische Elektroautomarke die Umstellung auf nachhaltige, vollelektrische Mobilität voran. Um dieses Ziel zu erreichen, konzentriert Polestar seine Bemühungen auf die Bereiche Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Transparenz und Inklusion.

Fredrika Klarén kam im April 2020 zu Polestar, um die Nachhaltigkeitsambitionen des Unternehmens in den strategischen Schwerpunktbereichen Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Transparenz und Inklusion voranzutreiben. Sie glaubt fest an die Rolle der Wirtschaft als Katalysator für eine nachhaltige Entwicklung und war in den letzten zehn Jahren bei IKEA und dem schwedischen Modehändler Kappahl im Bereich Nachhaltigkeit tätig. „Ich arbeite jetzt seit fast 15 Jahren im Bereich Nachhaltigkeit. Um ehrlich zu sein, kann ich nicht genau sagen, was mich letztendlich hierher gebracht hat, aber ich bin auf einer kleinen Insel in Schweden aufgewachsen und die Natur und die Gemeinschaft waren immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Es war eine winzige Insel ohne Autos – ziemlich ironisch, nicht wahr? Mit vielleicht 1.500 Einwohnern und einer sehr eng verbundenen Gemeinschaft. Dort habe ich den Wert der Gemeinschaft kennengelernt, und ich glaube, das ist es, was mich dazu gebracht hat, mich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Denn Nachhaltigkeit baut darauf auf, die Welt als Gemeinschaft zu sehen und zu wissen, dass wir so abhängig voneinander und von natürlichen Ressourcen sind“, erzählt Fredrika.

Fredrika Klarén ist Head of Sustainability bei Polestar.
Bild: Polestar

Klimaneutralität und Auto – geht das?

Laut der Definition des Europäischen Parlaments bedeutet Klimaneutralität , ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen weltweit durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden. Oft spricht man auch davon, dass etwas „klimaneutral“ ist. Das kann einerseits bedeuten, dass ein Produkt ganz mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde und somit tatsächlich kein Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt ist. Es kann aber auch bedeuten, dass sehr wohl Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt ist – dies gilt es mit diversen Maßnahmen zu kompensieren.

Polestar will die Treibhausgasemissionen aus der Lieferkette und den Produktionsprozessen eliminieren, ohne auf Kompensationsmaßnahmen wie das Pflanzen von Bäumen angewiesen zu sein. Sozusagen liegt der Fokus hier auf Klimaneutralität, ohne je das Klima zu belasten. Das Ziel ist es, bis 2030 ein klimaneutrales Auto zu produzieren – eines, das die Fabrik mit einem CO2-Fußabdruck von Null verlässt. Fredrika erklärt: „Transparenz ist dabei der Schlüssel zu unserem Handeln. Wir haben uns sehr mutig gezeigt und eine ehrliche Diskussion über E-Fahrzeuge geführt und darüber, warum sie besser sind als Autos mit fossilen Brennstoffen, aber auch, welche Herausforderungen noch zu meistern sind. Wir haben noch viel zu tun, denn E-Autos sind erst der Anfang. Damit wir unsere Klimaziele erreichen, müssen wir gleichzeitig erneuerbare Energien ausbauen und die Emissionen in den Lieferketten deutlich reduzieren, aber auch sicherstellen, dass Materialien auf verantwortungsbewusste Weise beschafft werden.“

Bis 2030 will Polestar ein klimaneutrales Auto produzieren. Der Polestar 2 ist jetzt schon komplett elektrisch betrieben.
Bild: Polestar

Frauenpower in der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie war lange Zeit von Männern dominiert. Langsam lockern sich die starren Strukturen auf und viele Frauen finden ihren Weg – vor allem auch in Führungspositionen. Fredrika sieht ihren Werdegang so: „Ich als Frau und vor allem neu in der Branche, hatte großes Glück. Wir haben erstaunliche Frauen in unserem Team, von der Forschung und Entwicklung bis zum Einkauf, die schon lange in dieser Industrie tätig sind. Ich höre mir ihre Geschichten an und sehe deutlich die Kämpfe, die sie haben und hatten. Unser Managementteam ist sehr heterogen und ich habe das Gefühl, dass ich mich in diese Position mit allem einbringen kann, was ich habe. Die ganze Intersektionalität, die ich als Frau habe, alle Eigenschaften, die ich als Frau entwickelt habe, aber auch alles andere, was mich ausmacht – eine Insulanerin, eine Schwedin. Ich habe das Gefühl, dass ich bei Polestar alles, was ich in meiner Tasche habe, wirklich nutzen kann. Damit das so ist, setzen wir aber auf viel Training und etliche Workshops für unsere Teams, um eine laufende Diskussion über Inklusion und damit verbundene Herausforderungen zu ermöglichen.“

Jungen Frauen, die ebenfalls nachhaltige Investitionen vorantreiben möchten, rät sie folgendes: „Setzt alles ein, was ihr habt. Wir alle haben mit Ängsten und Zweifeln zu kämpfen, unabhängig davon, wo wir arbeiten. Ich hoffe aber wirklich, dass Frauen eine gewisse Furchtlosigkeit verspüren und sich selbst reflektieren können, wenn sie anfangen, sich selbst zu hinterfragen. Aber wenn ihr in eine Situation geratet, in der ihr das Gefühl habt, dass ihr nicht das leisten dürft, was ihr eigentlich könnt und wollt, in der ihr euch durch bestehende Strukturen behindert fühlt, dann stellt das bitte in Frage. Es ist so wichtig, dass wir den Mund aufmachen und die Menschen an die gemeinsamen Herausforderungen erinnern, die wir haben. Eine verantwortungsbewusste Organisation wird Maßnahmen ergreifen. Wenn sie es nicht tut, geht woanders hin. Sucht einen Ort, an dem ihr euch entfalten könnt.“

Der Polestar 2 ist der treue Begleiter unserer beiden missBFFs auf ihrer Reise durch Österreich.
Bild: missBFFs