Netflix-User kommen aktuell kaum daran vorbei, sich die Doku „Fyre“ über ein verpatztes Festival auf den Bahamas anzuschauen. Wer sie noch nicht gesehen hat, der sollte das schleunigst nachholen, denn die unzähligen WTF-Momente, die einen fast durchgehend den Kopf schütteln lassen, sind definitiv mehr als nur sehenswert. Auch ich habe mir die Doku bereits angeschaut und kann immer noch nicht fassen, was sich da abgespielt hat. 

„Fyre“-Doku auf Netflix: Wie ein Festival zum Albtraum wurde

In der neuen Netflix-Doku geht es um das von Billy McFarland gemeinsam mit Rapper JaRule geplante Fyre Festival, das 2017 auf einer privaten Insel auf den Bahamas hätte stattfinden sollen. Ein Luxus-Festival für exklusive Gäste, mit privaten Strandvillen, fancy Catering und Top-Headlinern. Auch Instagram-Stars und Models wie Bella Hadid, Kendall Jenner oder Emily Ratajkowski warben in einem Promo-Video und auf ihren Accounts im Vorfeld für das Luxus-Event. Zahlreiche Influencer bekamen Tickets geschenkt, der Rest wurde an Rich Kids für jede Menge Kohle (teilweise bis zu 12.000 Dollar pro Ticket) verkauft. Doch dann kam alles anders. Denn es ging so ziemlich alles schief, was nur schief gehen konnte. Statt Luxus-Essen gab es Käse-Sandwiches, satt Villen alte Zelte und so gut wie keine Toiletten oder sonstige hygienische Versorgung. Und auch die Auftritte der Headliner blieben aus. Gebuchte Acts wie Blink 182 oder Major Lazer sagten noch im Vorfeld der Veranstaltung ab, als  sich via Social Media schön langsam verbreitete, dass alles nur ein riesiger Schwindel war.

Billy McFarland: Deshalb sitzt er jetzt im Gefängnis

In der im Jänner erschienenen Doku auf Netflix sprechen Team-Mitglieder, Event-Planer und Berater, die an der Organisation des Festivals beteiligt waren, über den Ablauf der Planung und erklären, was eigentlich alles schief gelaufen ist. Viele von ihnen wussten allerdings gar nicht, was sich im Hintergrund tatsächlich abspielte, denn Billy McFarland, der das Fyre-Festival ins Leben rief, vertuschte so einiges. Er hatte sich im im Vorfeld nicht genügend mit der Organisation und Planung eines so großen Events auseinander gesetzt und sich extrem verkalkuliert, gab Millionen aus und belog seine Investoren und Mitarbeiter. Nun sitzt er auf einem riesigen Schuldenberg. Unzählige Arbeiter, die vor Ort die Veranstaltungs-Location aufbauten, haben bis heute kein Geld erhalten und auch die Festival-Besucher, die für ihre Tickets bezahlt hatten, blieben auf ihren Ausgaben sitzen. Auch einige Festival-Besucher kommen in der Doku zu Wort. Sie erzählen von den katastrophalen Bedingungen, die sie auf der vermeintlichen Luxus-Insel vorfanden, die in Wahrheit alles andere war, als man ihnen im Vorfeld versprach. Mittlerweile läuft ein Insolvenzverfahren gegen die Firma von Billy McFarland, der wegen Betrugs bereits zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde.

Fyre Festival: Ein WTF-Moment nach dem anderen

Man hatte zwar eine Ahnung, dass etwas nicht richtig laufen würde und eigentlich deutete alles daraufhin, dass das Festival in einem Desaster enden würde, so einige der Beteiligten in der Doku, wirklich gestoppt hatte Billy allerdings niemand. Und während der ganzen Doku denkt man sich eigentlich nur: „Bitte was?!?! Wie ist denn das eigentlich alles möglich!?“. Mein persönliches Highlight – und auch das unzähliger User im Netz – der Moment, als der Event-Planer und langjährige Freund von Billy, Andy King, gesteht, dass er sogar vorhatte, jemandem vom Zoll einen Blow Job zu geben, um das bestellte Evian Wasser, das sie nicht mehr bezahlen konnten, frei zu bekommen. „Take one for the team“, so seine Devise.

Für seine Aussage ist Andy im Netz mittlerweile zum Meme geworden:

Ach ja und JaRule, der zog sich im übrigen ganz fein aus der Sache raus. Er habe nur die Idee zu dem Festival beigesteuert und habe von den vielen Problemen und dem Schuldenberg absolut nichts gewusst… ja ne, is klar!