Übelkeit, Schwindel, extreme Kopfschmerzen, Sehstörungen – So geht es Menschen mit Migräne während einer Attacke oft tagelang. Eine neue Antikörper-Spritze soll jetzt Abhilfe schaffen und das Leben von Betroffenen deutlich verbessern. Experten bezeichnen die neue Behandlungsmethode als Revolution. 

Für viele ist das Leid von Migräne-Betroffenen nicht nachvollziehbar. Da es sich um eine „unsichtbare“ Krankheit handelt, fehlt oft das Verständnis und „Kopfweh hat doch jeder manchmal“, oder? Nein! Migräne hat mit einfachen Kopfschmerzen nichts zu tun, so können eine ganze Reihe an Symptomen zusätzlich auftreten. Die Auslöser für Migräne sind noch immer Gegenstand der Forschung. Stress, Lärm, unregelmäßiger Schlaf oder bestimmte Nahrungsmittel sind meist die Trigger für eine plötzliche Attacke. Das Gehirn von Migräne-Patienten reagiert besonders aktiv auf solche Reize. Die neue Antikörper-Spritze soll solche Attacken gar nicht erst entstehen lassen. Doch wie funktioniert das?

Antikörper-Spritze soll Migräne verhindern

Seit Anfang diesen Jahres ist der Wirkstoff in den USA zugelassen, noch diesen Herbst soll er auch bei uns erhältlich sein – die Rede ist von dem Antikörper Erenumab. Die Antikörper-Spritze wird Migräne-Patienten einmal im Monat verabreicht und soll Attacken vorbeugen. Sie wurde in einer Studie an Menschen mit episodischer Migräne (Menschen, die zwar regelmäßig, aber an weniger als 15 Tagen im Monat an Attacken leiden) getestet. Die Ergebnisse der Studie wurden im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht und beeindruckten die Forscher. Das Neue und Besondere an dem Wirkstoff ist, dass er der erste mit einer vorbeugenden Wirkung ist und direkt in den Auslöser-Mechanismus der Krankheit eingreift. Der Antikörper Erenumab blockiert jenen Stoff im Gehirn, der für die extremen Schmerzen während einer Migräne-Attacke verantwortlich ist. Mit der monatlichen Spritze konnte die Anzahl der Schmerztage bei den Studienteilnehmern deutlich minimiert werden. Bislang gibt es keine bekannten Nebenwirkungen der Antikörper-Spritze. Im Gegensatz zu anderen Migräne-Medikamenten, wie den sogenannten Triptanen, Betablockern oder Antidepressiva, gibt es keine nachgewiesenen unerwünschten Wirkungen auf das Zentralnervensystem. 

Am besten sprichst du mit deinem Arzt über die unterschiedlichen Optionen, um deine Migräne zu behandeln. Ein paar Tipps können helfen, eine Attacke abzufangen.