Kein Glamour, kein Red Carpet und keine emotionalen Dankesreden: Die Golden Globes 2022 fanden ganz im Stillen statt. Auch einen Livestream gab es in diesem Jahr nicht. Der Grund soll laut Veranstaltern die Pandemie gewesen sein.

Lediglich per Liveticker auf Twitter konnte man verfolgen, wer die Trophäen gewonnen hat.

Golden Globes 2022: Keine glamouröse Partynacht

Eigentlich galten die Golden Globes immer als wichtige Vorboten für die Oscars. Hollywoodstars präsentierten sich in funkelnden Designer-Roben am Red Carpet. Überall wimmelte es nur so von Fotografen, die das beste Foto des Abends schießen wollten und Nominierten, die auf eine oder mehrere Trophäen hofften. Doch diesmal gab es weder einen roten Teppich, noch Kameras, Reporter oder Prominente.

Denn die sonst so glamouröse Preisverleihung fand ganz im Stillen statt. Wie Helen Hoehne, Vorsitzende der Hollywood Foreign Press Association, erklärte, musste man in diesem Jahr aufgrund der Pandemie umdenken. Daher gab es erstmals auch keine TV-Übertragung oder einen Livestream. Stattdessen konnte man durch einen Liveticker auf Twitter mitlesen, wer die Gewinnerinnen und Gewinner in diesem Jahr sind.

Aufgrund der anhaltenden Kritik rund um die mangelnde Diversität der Golden Globes wären aber ohnehin nicht ganz so viele Gäste erschienen, wie sonst. Im vergangenen Jahr gab es rund um das Gremium der Preisverleihung immer wieder negative Schlagzeilen, da sich darin kein einziges schwarzes Mitglied befinden würde. Der Sender NBC weigerte sich daraufhin, die Verleihung zu übertragen. Zahlreiche Firmen beendeten die Zusammenarbeit und auch viele Stars übten heftige Kritik an den Golden Globes.

„Manchmal braucht man einen Wake-up-Call, um sich zu verändern“, so HFPA-Chefin Hoehne. Der Boykott sei hart gewesen, aber die HFPA stehe nun viel besser da. „Auf jeden Fall sind wir zuversichtlich, dass wir 2023 für unser 80. Jubiläum wieder eine Gala haben“, so die Vorsitzende.

Das sind die Highlights der Verleihung

Trotz Kritik, Boykott und Pandemie wurden die Golden Globes in der Nacht auf Montag in Los Angeles verliehen. Wenn auch, in einer etwas anderen Art und Weise. Zu den großen Gewinnern zählte unter anderem der Western-Streifen „The Power of the Dog“. Jane Campion wurde dafür als beste Regisseurin ausgezeichnet, Kodi Smit-McPhee als bester Nebendarsteller und der Film an sich als bestes Drama. Auch „West Side Story“ galt als Abräumer des Abends. Das Musical von Steven Spielberg erhielt Trophäen für die beste Komödie sowie die beste Haupt- sowie Nebendarstellerinnen Rachel Zegler und Ariana DeBose.

Und auch die beliebte Drama-Serie „Succession“ ging nicht leer aus. Das Familienepos freut sich über eine Auszeichnung als beste Dramaserie. Jeremy Strong bekam einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller, seine Serien-Schwester Sarah Snook wurde als beste Nebendarstellerin im Fernsehen ausgezeichnet.

Als beste Schauspielerin und bester Schauspieler in einem Drama wurden Nicole Kidman („Being the Ricardos“) und Will Smith („King Richard“) ausgezeichnet.

Erste Trans-Frau gewinnt Golden Globe

Neben der Tatsache, dass die Golden Globes in diesem Jahr ohne Stars und Publikum stattgefunden haben, gab es noch eine weitere Premiere. MJ Rodriguez gewann als erste Trans-Frau überhaupt einen Golden Globe in der Kategorie Hauptdarstellerin in einer Dramaserie. Die 31-Jährige verkörpert Bianca in der dritten Staffel der LGBTQIA+-Serie „Pose“.

Auf Instagram teilt die Schauspielerin, die erst vor wenigen Tagen Geburtstag hatte, ihre große Begeisterung über ihre Trophäe. „Wow! Was für ein unglaubliches Geburtstagsgeschenk! Dankeschön! Dies ist die Tür, die die Tür für viele weitere junge Talente öffnen wird. Sie werden sehen, wie viel mehr möglich ist. Sie werden sehen, dass ein junges schwarzes Latina-Mädchen aus Newark, New Jersey, das den Traum hatte, die Meinung anderer MIT LIEBE zu ändern, das tun kann.“

Die komplette Liste der Gewinnerinnen und Gewinner findet ihr hier.