Die Schweiz hat am Wochenende ein klares Zeichen gesetzt. Denn die Bürgerinnen und Bürger stimmten in einem Referendum für die Ehe für alle. Zwei Drittel waren dafür, dass auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten können.

Die Ehe für alle soll die „heutige Ungleichbehandlung beseitigen“, so die Regierung.

In der Schweiz ist gleichgeschlechtliche Ehe jetzt erlaubt

Die Einwohner der Schweiz haben am Sonntag in einem Referendum für die Ehe für alle gestimmt. Damit folgt das Land zahlreichen anderen Ländern in Europa. Nach einer ersten Hochrechnung des Umfrageinstituts gfs.bern haben zwei Drittel für die Eheschließung von gleichgeschlechtlichen Paaren gestimmt.

Die Regierung in Bern und das Parlament stehen hinter der Gesetzesänderung. „Alle Paare sollen heiraten können und so die gleichen Rechte und Pflichten haben.“ Zahlreiche Verbände von Schwulen und Lesben, die sich in dem Komitee „Ja, ich will“ vereint haben, forderten bereits mit Nachdruck die Ehe für alle.

Homo- und Bisexualität sei in der Schweiz zwar gesellschaftlich „weitgehend anerkannt„, wie das Komitee schrieb, „trotzdem sind gleichgeschlechtlich liebende Menschen in unserem Land rechtlich nicht gleichgestellt, weil sie nicht heiraten können und ihnen somit wichtige Rechte verwehrt bleiben.“ Doch jetzt stimmte die Bevölkerung klar dafür, dass auch gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten können.

Ab welchem Zeitpunkt diese Gesetzesänderung in Kraft tritt, muss die Regierung erst festlegen.

Gegner argumentieren mit Kindeswohl

Doch nicht alle sind mit dem neuen Gesetz einverstanden. Die Schweizer Volkspartei (SVP) und konservative Gruppen setzten sich für eine Bewahrung der alten Zustände ein. Ihr Argument: Das Kindeswohl und die Staatsräson.

Regenbogenfamilien könnten laut den Gegnern die traditionelle Familie nicht ersetzen. „Die Ehe heterosexuellen Paaren vorzubehalten ist (…) ein legitimer und sachlich begründbarer Akt der Selbsterhaltung„, so der SVP-Abgeordnete David Zuberbühler.