Es gibt nur wenige Dinge, die ich absolut nicht leiden kann. Was dazugehört? Bescheuerte letzte Folgen bei Serien, die ich ansonsten praktisch verschlungen habe, weil ich sie so gut fand. Gestern ist das wiedermal der Fall gewesen. Nachdem ich 9 Folge lang kaum atmen konnte, weil „Spuk in Hill House“ mich derartig in den Bann gezogen hatte, kam meine Begeisterung schon am Anfang der 10. Folge zu einem abrupten Stillstand. 70 Minuten lang konnte ich mir nur einen einzige Frage stellen: „Was zum Teufel soll das sein?“ Falls es euch auch so ging: Ich hab anschließend verschiedenen Internetseiten nach einer Erklärung durchforstet und bin auf ein paar mittelbefriedigende Theorien gestoßen. Für alle, die die Serie noch nicht bis zum Ende geschaut haben: Achtung, mega Spoileralarm!

„Spuk“: So wird die letzte Folge erklärt

Eine einleuchtende Erklärung, die man im Netz findet, ist folgende: In der letzten Folge werden den Mitgliedern der Crain-Familie von Hill House die Schattenseiten ihrer selbst gezeigt. Also die ganzen Monster, die die Familie über die Jahre verfolgten, waren gar keine Geister, sondern Facetten ihrer Persönlichkeiten. „Geister sind Schuld. Geister sind Geheimnisse. Geister sind Schuldgefühle und Fehler.“ Das heißt, bei Luke seine Drogensucht, bei Shirley der Betrug ihres Mannes und so weiter… In Hill House machen die Familienmitglieder unkontrollierte Zeitsprünge, haben Halluzinationen oder Einbildungen. Außerdem stellt die letzte Folge gleichzeitig ein Ende und einen Anfang dar. Denn man sieht, wer sein ewiges Dasein nun in Hill House fristen wird und andererseits, die noch lebenden Familienmitglieder, wie sie sich von dem Haus und den Alpträumen, die es mit sich bringt, entfernen. Hugh Crain hat einen Pakt mit dem Geist seiner verstorbenen Frau geschlossen. Deshalb schluckt er einen Überdosis seiner Tabletten, um selbst in dem Haus zu sterben und für immer darin gefangen zu sein. Dafür lässt Olivias Geist die Kinder der beiden aus dem Haus fliehen und somit überleben. Das Haus an sich kommt nicht zu einem Ende, wie es so schön in der Serie heißt: „Es steht seit 100 Jahren, und wahrscheinlich steht es noch 100 weitere.“