Gibt es Faktoren, die bestimmen, welche Beziehung es gut durch eine Krisenzeit schafft? Dieser Frage sind Forschende der Universität Wien nachgegangen. Das Ergebnis: „Sichere“ Bindungsstile sind im Lockdown besonders wichtig für glückliche Partnerschaften. 

Ein internationales Psychologen-Team hat ergründet, wie die Pandemie auf Partnerschaften wirkt.

Was macht eine gute Beziehung im Lockdown aus?

Zwischenmenschliche Beziehungen sind für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit besonders wichtig. Doch was zeichnet eine gute Beziehung in „schlechten Zeiten“ aus? Ein internationales Team rund um die Psychologin Stephanie Eder von der Universität Wien hat genau diese Frage untersucht – und zwar während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie, als in Europa durchgehend „harte“ Lockdowns eingeführt wurden. Für die Studie wurden 313 Probanden, die sich in einer Paarbeziehung befinden, zu ihrer Beziehung und psychologischen Persönlichkeitseigenschaften befragt. Sie sollten außerdem angeben, wie die Pandemie sie persönlich getroffen hat.

Eine Frage des Bindungsstils


Das Ergebnis der Studie: Der sogenannte Bindungsstil zum Partner hat einen besonders hohen Einfluss und prädiktiven Wert: „Sicher“ gebundene Teilnehmer der Studie haben gegenüber Menschen mit „unsicherem/ängstlichen“ oder „vermeidenden“ Bindungsstilen besonders zufriedenstellende Beziehungen während der Krise. Dieser psychologische Faktor ist weit wichtiger als äußere Einflüsse. Die Ergebnisse dieser Studie betonen also, wie wichtig stabile Bindungsstile auch in erwachsenen Beziehungen sind und zeigen erstmals deren Rolle für romantische Beziehungen während der COVID-19 Pandemie.