Seit mehr als 30 Jahren findet jährlich am 1. Dezember der Welt-AIDS-Tag statt. Dieser Tag schafft Bewusstsein für HIV-positive Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Eine neue Umfrage im Auftrag des Pharmakonzerns Gilead zeigt, dass es immer noch großes Unwissen zum Thema HIV gibt.

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Neue Umfrage zeigt Falschwissen über HIV und Diskriminierung auf

Es braucht dringend mehr Aufklärung zum Thema HIV und AIDS – darauf wird am heutigen Welt-AIDS-Tag einmal mehr aufmerksam gemacht. Denn die Stigmatisierung von Menschen, die HIV-positiv oder an AIDS erkrankt sind, ist immer noch groß. Auch in Österreich ist das der Fall. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Pharmakonzerns Gilead zeigt das Falschwissen vieler Österreicher:innen zum Thema HIV und die dadurch verbundene Diskriminierung gegenüber Betroffenen.

  • 21 Prozent der Befragten nehmen HIV-Positive als eine Gefahr für die Gesellschaft wahr.
  • Fast ein Drittel der befragten Österreicher:innen glauben fälschlich, dass HIV durch einen Kuss übertragbar ist.
  • Zehn Prozent fürchten sich tatsächlich vor einer Ansteckung über die gemeinsame Benutzung von Geschirr oder Toiletten.

Vor allem hinsichtlich der Ansteckung kursieren viele Mythen. Um dem entgegenzuwirken, sei es besonders wichtig, Aufklärung rund um das Thema voranzutreiben, so Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien, „denn allein schon die Angst davor, als HIV-positiver Mensch vielleicht stigmatisiert zu werden, hält Menschen von einem HIV-Test ab.“, betont Brunner.

So wird HIV wirklich übertragen

Die Aids Hilfe Wien klärt auf: Am häufigsten erfolgt die Infektion durch die Übertragung von Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalflüssigkeit. Das höchste Risiko entsteht bei ungeschütztem Anal- und Vaginalverkehr. Oralverkehr ist risikoärmer, solange keine Spermienflüssigkeiten oder kein Menstruationsblut aufgenommen wird. Weitere Infektionsmöglichkeiten sind beispielsweise gemeinsame Utensilien, die zum Konsum von Drogen verwendet wurden, wie etwa Nadeln. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Ansteckung bei Blutkontakt. Zum Beispiel durch Verletzungen von Nadelstichen bei einer ärztlichen Versorgung.

Die Verwendung von Kondomen oder Femidomen können vor dem HI-Virus schützen. Sie bieten auch Schutz vor anderen Erregern, die weitere mögliche Geschlechtskrankheiten auslösen können.

Weltweit 1,3 Millionen Neuinfektionen

Laut UNO-Programm UNAIDS leben weltweit 39 Millionen Menschen mit HIV. Im vergangenen Jahr haben sich ca. 1,3 Millionen Menschen mit dem Immunschwächevirus neu infiziert. In Österreich leben laut Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs aktuell etwa 9000 Menschen mit einer HIV-Infektion. 2022 gab es 473 Neuinfektionen.