Wir haben es wohl alle schon mal gehört, oder sogar am eigenen Leib erfahren: Frauen neigen dazu, ihre Periode anzugleichen, wenn sie viel Zeit miteinander verbringen. Aber was ist wirklich an diesem Mythos dran?

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Gemeinsam bluten

Die Pionierin der sogenannten „menstruellen Synchronie“, Martha McClintock, machte bereits vor mehr als 40 Jahren die Beobachtung, dass Frauen ihren Zyklus angleichen, wenn sie zusammen leben oder sehr viel Zeit miteinander verbringen. 1971 veröffentlichte sie jene Studie, die dieses Thema in den Mittelpunkt des Interesses rückte. Für diese Untersuchung befragte die Forscherin 135 Bewohnerinnen des Wellesley College in Massachusetts.

Bei sehr engen Freundinnen lag die Periode nach den Sommerferien im Schnitt sechseinhalb Tage auseinander, während des Studienjahres waren es nur noch viereinhalb Tage. Man ging damals davon aus, dass Pheromone, also geruchliche Signalstoffe, für diese Synchronisierung verantwortlich seien.

Mythos oder Tatsache?

Viele weitere Wissenschaftler nahmen sich dem Thema an, einige waren McClintocks Meinung, andere bestritten das Phänomen. Forscher gingen davon aus, dass es für Frauen in der Steinzeit von Vorteil gewesen sein könnte, gleichzeitig zu menstruieren, so dass sie auch gleichzeitig schwanger werden, ihre Kinder gebären und diese gleichzeitig aufziehen konnten.

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Zufall?

Mittlerweile gibt es mindestens gleich viele „Beweise“ gegen, wie für die „menstruelle Synchronie“, so dass Wissenschaftler schlicht und einfach keine klare Antwort geben können. Die meisten Forscher gehen heute aber davon aus, dass es sich beim gleichzeitigen Menstruieren um reinen Zufall handelt: Wenn der Monatszyklus einer Frau 28 Tage beträgt, beträgt die höchstmögliche Zeit, die zwischen dem Regel-Beginn zweier Frauen liegen kann, 14 Tage, woraus sich ein durchschnittliches Auseinanderliegen von etwa einer Woche ergibt. Und bei einer Woche Unterschied kommt uns schon schnell mal so vor, als wäre unsere Periode „totaaal gleichzeitig“.

Trotzdem folgen immer wieder Studien, die die „menstruelle Synchronie“ bestätigen, gefolgt von anderen Untersuchungen, die sie wieder widerlegen… Irgendwann wird sich auch dieses Rätsel lösen.

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