Im Berliner Prozess gegen das Model Gina-Lisa Lohfink hat ein beteiligter Mann von einvernehmlichem Sex an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Juni 2012 gesprochen. „Ich würde niemals etwas machen, was sie nicht will“, sagte der 28-jährige Fußballer am Montag vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. Unterdessen demonstrierten Frauen bei der Prozessfortsetzung vor dem Gericht in Berlin.

Er habe Gefühle für Lohfink gehabt, sagte der Beteiligte. Der Mann sagte, er habe damals den Strafbefehl geschluckt, damit die Sache nicht noch weiter öffentlich werde. „Ich habe sehr darunter gelitten, das hat meiner Karriere geschadet.“

In dem Prozess geht es um die Frage, ob die ehemalige „Germany’s next Topmodel“-Kandidatin zwei Männer – einer davon ist der Fußballer – zu Unrecht der Vergewaltigung im Jahr 2012 beschuldigte. Für die Verbreitung eines Sex-Videos mit Lohfink waren die Männer verurteilt worden, der Vorwurf der Vergewaltigung erhärtete sich damals laut Gericht nicht. Die heute 29-jährige Lohfink sollte wegen falscher Verdächtigung 24.000 Euro Strafe bezahlen. Weil sie das nicht akzeptierte, steht sie nun vor Gericht.

Während der Prozessfortsetzung gegen das Model wegen falscher Verdächtigung demonstrierten zahlreiche Frauen gegen sexuelle Gewalt. Einige Dutzend Mitglieder der „Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt“ versammelten sich in der Früh vor dem Amtsgericht Tiergarten. Sie hielten Plakate und Transparente hoch. Parolen wie „No means no – gegen den sexistischen Normalzustand“ und „Egal, was ich anziehe, egal, wo ich bin – Ja heißt Ja und Nein heißt Nein“ (aus dem Englischen übersetzt) standen darauf.