Porridge zum Frühstück, mittags gibt es frisches Obst und abends schnell einen Salat – alles bio, regional und schonend zubereitet natürlich. Was sich prinzipiell nach einem sehr gesunden Lebensstil anhört, kann aber ganz schnell krankhaft werden.
Wenn sich die Gedanken den ganzen Tag ums gesunde Essen drehen, Mahlzeiten lange im Voraus geplant werden, spricht man von Orthorexie – dem Zwang, nur Lebensmittel und Speisen zu essen, die man selbst als gesund eingestuft und sich somit „erlaubt“ hat.
Im Unterschied zu Magersucht und Bulimie geht es den Betroffenen weniger darum, möglichst dünn zu werden, sondern so gesund wie möglich zu sein.

Was sind die Anzeichen für Orthorexie?

Wenn man beobachtet, dass beispielsweise jemand aus dem Freundeskreis Essens-Einladungen nicht mehr annehmen kann oder in Restaurants ständig Fragen nach der Herkunft der Zutaten, Kalorien-Angaben oder Inhaltsstoffen stellt, sollten die Alarmglocken läuten.
Orthorexie ist nicht nur psychisch belastend – auch der Körper leidet, da es aufgrund der einseitigen Ernährung, bei der viele nur noch rohes Obst und Gemüse zu sich nehmen, zu Mangelerscheinungen kommen kann. Dabei passiert das Gegenteil der ursprünglichen Absicht, möglichst gesund zu leben: Körper und Seele leiden.
Fakt ist, dass Orthorexie eine Esstörung ist, die mit Hilfe von PsychologInnen therapierbar ist. Orthorektiker haben vor allem nach jeder ungeplanten Mahlzeit ein extrem schlechtes Gewissen – was nur noch schlimmere Diätpläne zur Folge hat.
Bewusst und gesund zu kochen und zu essen ist wichtig, übertreiben sollte man aber nicht. Pizza ist doch hin und wieder sooo gut und ein Stück Kuchen macht nun mal happy.
Wär doch viel zu schade, für immer darauf zu verzichten, finden wir!