Zwei Männer verloren Anfang September bei rauer See im Südpazifik die Orientierung und trieben fast einen Monat lang auf dem Meer. Mit Hilfe von Orangen, Kokosnüssen und Gebeten gelang es den beiden zu überleben.

Trotz der Qualen und der teils lebensbedrohenden Umstände an Bord sehen die Männer die Erfahrung durchaus positiv.

Zwei Männer sind 29 Tage auf hoher See verschollen

Eigentlich hatten sie nur die ihnen bekannte Bootsreise nach Papua-Neuguinea antreten wollen: Zwei Männer von der Salomonen-Insel Mono stiegen Anfang September auf ihr Motorboot, um zur 200 Kilometer entfernten Stadt Noro im Nachbarland Papua Neuguinea zu fahren. „Wir haben diese Reise schon einmal gemacht, und es hätte eigentlich kein Problem sein müssen“, sagte Livae Nanjikana, einer der Bootsinsassen nach ihrer Rettung. Allerdings wusste auch er, dass das Meer, das die Salomonen Inseln von ihrem Nachbarn Papua Neuguinea trennt, stets sehr rau und vor allem unberechenbar ist. Nur wenige Stunden nach Reisebeginn wurden sie von heftigen Regenfällen und starken Winden überrascht.

Doch es kam noch schlimmer: „Als das schlechte Wetter kam, war es schon schlimm, aber es wurde noch schlimmer und beängstigender, als das GPS ausfiel“, erinnert sich Nanjikana. „Wir konnten nicht sehen, wohin wir fuhren, und so beschlossen wir einfach, den Motor abzustellen und zu warten, um Treibstoff zu sparen.“ Währenddessen sei ihr Boot aber immer weiter aufs Meer hinausgetrieben.

„Es war eine nette Auszeit“

Die ersten neun Tage auf See ernährten sich die beiden Männer von Orangen, die sie für ihre Reise eingepackt hatten. Danach behalfen sie sich mit Regenwasser, im Wasser treibenden Kokosnüssen – und „unserem Glauben an Gott“, wie einer der zwei berichtete. Sie hätten „Tag und Nacht“ gebetet und seien schließlich erhört worden: „Gott brachte uns auf die Idee, eine Vorrichtung zum Segeln zu bauen.“ Dies hätten sie mit Hilfe von Paddeln und Segeltuch dann auch getan.

Nach einem knappen Monat auf See waren die beiden Männer derart geschwächt, dass sie von Bord getragen werden mussten. Livae Nanjikana zog nach seiner turbulenten Reise jedoch ein überraschend positives Fazit und zeigte sich beinahe erfreut über die erzwungenen Ruhepause von den Geschehnissen der Welt: „Ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging, während ich dort draußen war. Ich habe weder von Covid noch von anderen Dingen gehört„, sagte er. „So gesehen war es eine nette Auszeit. Jetzt freue ich mich aber, endlich wieder nach Hause zu kommen“.