Manchmal merkt man es erst, wenn es schon zu spät ist: Eine Beziehung, in der man maximal die zweite Geige spielt. Oder anders gesagt: Eine Partnerschaft mit narzisstischen Zügen, unter der man ganz im Stillen leidet.

Hier sind fünf nicht ganz so offensichtliche Anzeichen dafür, dass ihr von Narzissten umgeben seid.

1. Die Person kann nicht mit Kritik umgehen

Oft sind es die offensichtlichen Hinweise, die eine narzisstische Person verraten; wie etwa Selbstverliebtheit, Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Doch dann gibt es da auch noch Anzeichen, die vielleicht nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, aber genauso auf diese Charaktereigenschaft hinweisen könnten.

Etwa die Kritikfähigkeit. Personen, die aggressiv und abweisend auf Kritik reagieren, könnten das auch aus narzisstischen Gründen tun. Denn etwas falsch machen? Das kann doch gar nicht möglich sein! Beteiligen sie sich zu wenig im Haushalt, haben sie schlichtweg Besseres zu tun. Schmeckt einem das Essen nicht ganz so gut, hat man eben selbst keinen Geschmack. Sind sie andauernd nur unterwegs und vernachlässigen ihren Partner oder ihre Partnerin, dann ist man eine Spaßbremse.

Statt sich also einfach anzuhören, was sie verbessern könnten, holen sie sofort zum Gegenangriff aus. Andere kritisieren können sie dafür richtig gut!

2. Das Selbstwertgefühl ist nicht vorhanden

Narzisstische Personen neigen gerne mal dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Damit das nicht ganz so auffällt, verstecken sie diesen Mangel hinter einer dominanten Art, die oft boshaft sein kann. So stehen sie auch häufig im Mittelpunkt – und das ganz und gar unverdient. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie gar nicht mal so selbstbewusst sind, wie sie sich geben.

Ihr mangelndes Selbstwertgefühl führt auch zu Spannungen innerhalb einer Beziehung. Denn dadurch, dass sich die Person Dinge einredet, die schlichtweg nicht so sind, baut sich immer mehr Druck auf, bis es schließlich zu einer Eskalation kommt. Die Schuld liegt dabei – wie immer – bei den anderen.

3. Andere Meinungen werden in der Beziehung nicht akzeptiert

Wer mit einer narzissischten Person zusammenlebt, muss sich vermutlich damit zufrieden geben, dass ganz alleine das zählt, was er oder sie denkt. Andere Meinungen und Einflüsse haben überhaupt keine Chance gehört zu werden. Generell sind es diese Personen gewohnt, dass sich alles, wirklich alles nur um sie dreht. Ist es mal nicht so, sind sie schnell so richtig schlecht gelaunt und lassen einen das auch gerne spüren.

Denn einem Narzissten ist es enorm wichtig, die eigene Sicht der Dinge in die Welt zu tragen. Der Partner oder die Partnerin stimmt nicht zu? Dann wird er oder sie eben so lange bearbeitet, bis das der Fall ist. Und irgendwann merkt man auch gar nicht mehr, dass man sich permanent manipulieren lässt.

4. Die Person respektiert keine Grenzen in der Beziehung

Einen weiteren Punkt, den bestimmt viele Menschen kennen, die ihr Leben mit einer Person verbringen, die über narzisstische Züge verfügt: Das Austesten von Grenzen! Wenn es um einen Konflikt geht, dann scheut die Person oft nicht davor zurück, einem Dinge an den Kopf zu werfen, die wirklich verletzend sind. Oft werden dabei auch Worte gesagt, die man einfach nicht mehr vergessen kann.

Dabei wollen sie eigentlich nur eines: Anerkennung! Wie es dem anderen Part in der Beziehung dabei geht, ist ihnen vollkommen egal. Hauptsache, sie haben ihr Anliegen durchgebracht. An die Konsequenzen, die dieses Verhalten mit sich bringen, verschwenden Narzissten nur sehr wenige bis gar keine Gedanken.

5. Das negative Verhalten geht auf andere über

Doch spätetens, wenn man zu hören bekommt, dass man sich verändert hat und einfach nicht mehr dieselbe Person, wie zuvor ist, sollte klar sein, dass etwas nicht stimmt. In einer Beziehung, die narzisstische Züge aufweist, kommt es oft vor, dass die Menschen ihr negatives Verhalten auf die andere Person projeziert. Man beginnt, sein eigenes Leben und seine Freunde zu vernachlässigen und ist häufig schlecht gelaunt.

Der narzisstische Teil der Partnerschaft hat also schleichend all seine negativen Züge auf einen übertragen, ohne das man es mitbekommen hat. Die Folge: Oft verschließt man sich vor anderen, weil man sich einfach nicht eingestehen möchte, dass so etwas passieren kann.

Aber auch hier gilt: Sich öffnen und darüber sprechen, ist enorm wichtig, um zu verstehen, was einem fehlt. Vielleicht kann man gemeinsam an dem Konflikt arbeiten. Vielleicht ist es aber auch einfach an der Zeit, weiterzuziehen.