Am 8. September 2022 musste sich die gesamte Welt von der Königin von England verabschieden. Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren friedlich eingeschlafen, wie der Buckingham Palace ausrichtet. Damit geht auch eine Ära zu Ende, die von wunderschönen Momenten, aber auch von tieftraurigen Ereignissen geprägt war, zu Ende.

Blicken wir zurück auf das Leben einer Frau, die einzigartig war. Hier findet ihr die elf bewegendsten Momente der Queen.

Die Geburt einer prägenden Königin

Der 21. April 1926 sollte ein sehr besonderer Tag für die gesamte Welt werden, denn hier erblickte Elizabeth Alexandra Mary in Mayfair, London das Licht der Welt. Lilibet, so ihr liebevoller Spitzname (so heißt übrigens auch die Tochter ihres Enkels Prinz Harry), war das erste Kind von Prinz Albert, damals noch Herzog von New York und später König George VI, sowie Elizabeth, Herzogin von New York und später Königin von England. 1930 wurde dann Lilibets Schwester Margaret geboren.

Queen Elizabeth II (links) mit iher Schwester Prinzessin Margaret im Jahr 1938. Bild: Topical Press Agency / Getty Images / Getty Images Entertainment

Der Beweis, dass wahre Liebe existiert

Wahre Liebe hält ewig: Bereits mit 13 Jahren hat sich Elizabeth in den in Griechenland geborenen Soldaten Philip Mountbatten verliebt. Sieben Jahre später, nachdem die beiden unzählige Liebesbriefe ausgetauscht haben, verlobten sich die beiden schließlich still und heimlich. Das Einverständnis von Lilibets Vater, King George VI. hatten sie – jedoch unter einer Bedingung: Die beiden mussten mit der Bekanntgabe der Verlobung bis nach dem 21. Geburtstag von Elizabeth warten, weshalb die Verkündung erst ein Jahr später folgte. Am 20. November 1947 gaben sich die beiden schließlich das Ja-Wort in der Westminster Abbey in London und besiegelten damit ihre Liebe. Eine Liebe, die bis zum Tod der beiden andauern würde.

Queen Elizabeth II. und Prinz Philip in Manchester, 1961. Bild Fox Photos / Hulton Archive / Getty Images / Getty Images Entertainment

Die Krönung des Glücks

Weniger als ein Jahr nach der royalen Hochzeit, kam das erste Kind der späteren Queen Elizabeth zur Welt: Prinz Charles. Für die damals 22-Jährige soll es keine einfache Geburt gewesen sein, dennoch krönten sie und ihr Ehemann Prinz Philip damit ihr Familienglück. Im August 1950 wurde das zweite Kind der beiden, Prinzessin Anne, geboren. Zehn Jahre später folgte dann Prinz Edward. Nach weiteren vier Jahren wurden Elizabeth und Philip dann zum vierten Mal Eltern, denn nun erblickte Prinz Andrew das Licht der Welt.

Elizabeth mit ihren Kindern, 1966. Bild: Douglas Miller / Keystone / Getty Images / Getty Images Entertainment

Die überraschende Krönung und die wohl längste Amtszeit der Welt

Die Prinzessin und ihr geliebter Ehemann genossen gerade ihr Familienglück mit ihren Kindern, als sich das Leben der royalen Familie ganz plötzlich vollkommen änderte. Denn 1952, als Elizabeth gerade ihren Urlaub in Kenia verbrachte, erhielt sie die tragische Nachricht, dass ihr Vater, König George VI. gestorben sei. Mit 25 Jahren wurde Lilibet schließlich zur Königin von England gekrönt und hatte die Verantwortung, die nun als Thronfolgerin auf ihr lastete, zu tragen. Das große Spektakel wurde damals, 1953, erstmals im Fernsehen übertragen. Rund 300 Millionen Menschen weltweit sollen dabei zugesehen haben.

Die Königin samt imposanter Krone auf ihrem Thron, 2016 in London. Bild: Alastair Grant – WPA Pool / Getty Images / Getty Images Entertainment

Die tragische Kehrtwende im Leben der Queen

Doch nicht alles im Leben der Queen war voller Sonnenschein. Unzählige tragische Momente überschatteten das Leben der Monarchin. So wie der Anschlag im Jahr 1981 auf die Majestät, während der jährlichen Truppenparade. Ein 17-Jähriger hat dabei auf die Königin geschossen, die zu diesem Zeitpunkt gerade auf ihrem Pferd ritt. Sechsmal feuerte der Attentäter direkt auf die Königin ab. Glücklicherweise handelte es sich damals um Platzpatronen. Wie sich später jedoch herausstellte, wollte der Mann eigentlich scharfe Munition verwenden. Die Folge: Fünf Jahre Haft, von denen er jedoch nur drei absitzen musste.

Die britische Monarchin während der Trooping the Colour Ceremony auf ihrer Geburtstagsparade,1971. Bild: Steve Wood / Daily Express / Hulton Archive / Getty Images / Getty Images Entertainment

Doch das war nicht der einzige Schreckensmoment. 1982 kam es im Hyde Park und im Regent’s Park während einer Parade der British Armed Forces zu zwei Bombenanschlägen. 31 Menschen wurden dabei verletzt, elf sind gestorben. Die Queen bezeichnete diesen Augenblick als „schrecklichsten Moment in ihrem Leben“.

Das große Schreckensjahr

Auch zehn Jahre später wurde die Queen noch von Unheil verfolgt. In einer Fernsehansprache nannte sie das Jahr 1992 als ihr „persönliches Schreckensjahr“. Ausschlaggebend dafür war zum einen die Ehekrise von Prinzessin Diana und ihrem Sohn Prinz Charles. Für die Royals ein kleiner Weltuntergang, da Trennungen oder Scheidungen nicht gerne gesehen werden. Dann sorgte auch noch Elizabeths zweiter Sohn Prinz Andrew mit Schlagzeilen, als er sich von seiner Frau Sarah Ferguson trennte. Kurz darauf reichte auch noch ihre Tochter Prinzessin Anne die Scheidung von Mark Phillips ein. Und als wäre das nicht schon aufwühlend genug, brach Ende 1992 auch noch ein Feuer in Windsor Castle aus, welches das Schloss sehr schwer beschädigte.

Prinz Charles und seine damalige Ehefrau Prinzessin Diana,1982. Bild: Fox Photos / Hulton Archive / Getty Images / Getty Images Entertainment

Das traurige Thronjubiläum

Im Jahr 2002 wollte England eigentlich das 50-jährige Thronjubiläum der Queen feiern. Doch die damals 76-Jährige war alles andere als in Feierlaune. Denn im selben Jahr starb ihre Mutter im Alter von 101 Jahren. Im gleichen Monat verlor Elizabeth auch noch ihre Schwester Margaret, die bereits von zwei Schlaganfällen gezeichnet war.

Die Queen Mother (links) mit Tochter Elizabeth im Jahr 1963. Bild: Fox Photos / Hulton Archive / Getty Images / Getty Images Entertainment

Der Moment, als alles anders wurde

Immer wieder wurde die konservative Einstellung der britischen Monarchie kritisiert. Harry, der als Lieblingsenkel der Königin galt, war einer davon. Er verhielt sich oft unkonventionell, feierte wilde Partys, reiste um die Welt. Und dann traf er auf die Amerikanerin Meghan Markle, die sein Leben und in weiter Folge auch das der Royal-Family ändern sollte. Nach ihrer Hochzeit beschlossen Meghan und Harry, ihr Leben als Adelige aufzugeben und übersiedelten schließlich nach Kalifornien. Damit kehrten sie der Königin mehr oder weniger den Rücken zu. Ein schwerer Bruch, den die Queen offenbar nie wirklich verkraftete. Zu tief war der Schmerz, dass sich ihr Enkel von ihr abwandte. Doch in letzter Zeit standen die Zeichen wieder ganz auf Versöhnung, denn die Queen empfing Harry, seine beiden Kinder und Ehefrau Meghan. Umso trauriger, dass Harry es zeitlich schlussendlich nicht mehr geschafft hat, sich von seiner Großmutter zu verabschieden.

Ein Auszug der damals noch intakten Royal Family: Die Königin, Meghan, Prinz Harry, Prinz William und Kate, 2018 in London. Bild: Paul Grover – WPA Pool / Getty Images / Getty Images Entertainment

Der Tod ihrer besseren Hälfte

Der nächste Schicksalsschlag ließ nicht lange auf sich warten. 2021 verlor die Queen die Liebe ihres Lebens. Prinz Philip starb im Alter von 99 Jahren. Ganze 73 Jahre ihres Lebens verbrachten die beiden ihre Zeit Seite an Seite, erlebten Höhen und Tiefen, teilten Freude und Leid. Bis Philip diese Welt schließlich verließ und in seinem Bett auf Windsor Castle für immer einschlief. Ein letzter Wunsch, den die Queen ihrem Gatten hiermit erfüllen konnte. „Er war ganz einfach meine Stärke und Ausdauer in all den Jahren“, zeigte sich die Königin dankbar über all die Jahrzehnte, die sie mit ihrer besseren Hälfte verbringen durfte.

Große Trauer: Queen Elizabeth II beim Begräbnis ihres Mannes, Prinz Philip, in der St George’s Chapel, 2021 in Windsor. Bild Yui Mok-WPA Pool / Getty Images / Getty Images Entertainemnt

Ihr 70-jähriges Thronjubiläum

Ganz England – und eigentlich auch die Welt – ließ die Queen in diesem Jahr hochleben. Denn Elizabeth feierte 2022 ihr 70-jähriges Thronjubiläum. Damit hält sie auch eine ganze Menge Rekorde. Denn mit 96 Jahren war sie die älteste amtierende Monarchin. Zudem saß vor ihr noch nie jemand länger auf dem britischen Thron. Und sie führte die längste Ehe im britischen Königshaus. All das wurde vor einigen Monaten gebührend gefeiert und alle freuten sich, dass die Königin das noch miterleben durfte. Zwei Jahre später und sie hätte den absoluten Weltrekord erlangt, denn hätte sie sogar den französischen „Sonnenkönig“ Ludwig XIV, der von 1643 bis 1715, also 72 Jahre, im Amt war, übertrumpft.

Unglaublich: 70 Jahre lang ist Elizabeth II. nun schon Königin von England, 2022 in Windsor. Bild: Steve Parsons-WPA Pool / Getty Images / Getty Images Entertainment

Der letzte Auftritt vor ihrer ewigen Ruhe

In letzter Zeit wurde es dann recht still um die Königin. Sie musste zahlreiche Auftritte absagen, verpasste wichtige traditionelle Ereignisse und wurde augenscheinlich immer schwächer. Zuletzt sollen die Palastsprecher auch immer wenige Momente vor einem Ereignis noch verkündet haben, ob die Queen tatsächlich daran teilnimmt, oder ob es ihr Gesundheitszustand nicht zulässt. Ihr letzter großer Auftritt in der Öffentlichkeit sollte der 6. September 2022 sein. Sie ernannte Liz Truss zur neuen Premierministerin von Großbritannien. Das Bild ging um die Welt. Denn viele erahnten hier schon die Vorboten für das baldige Ableben der Monarchin. Bis auf die Knochen abgemagert, blaue Flecken an den Händen und ein unsicherer Gang. Leider sollten sie Recht behalten, denn nur zwei Tage später, am 8. September 2022, starb die Königin von England.

Der letzte öffentliche Auftritt der Queen am 6. September 2022. Bild: Jane Barlow – WPA Pool / Getty Images / Getty Images Entertainment

Die Welt blickt zurück auf eine Frau, voller Stärke und Disziplin. Mit ihrer immer freundlichen Art brachte sie ihr Königreich durch sämtliche Krisen und versprühte Hoffnung. Für uns alle war Elizabeth II. wohl ein Fixpunkt in unserem Leben. Denn auch wenn sich rund um uns alles veränderte, war die Queen immer da.

Farewell, Lilibet