In Österreich mangelt es an Pflegepersonal. Das beschäftigt auch die Forschung. So soll etwa in einem zweijährigen Projekt der Fachhochschule Vorarlberg ein Assistenz-Roboter entwickelt werden, der vor allem während der Nachtschichten in Pflegeheimen zum Einsatz kommen soll.

Ein erstes Modell ist bereits im Einsatz.

Pflege-Roboter soll Entlastung bringen

Der Pflege-Roboter LIO soll den Heimbewohnern Speisen und Getränke bringen, für Unterhaltung sorgen oder etwa Auskünfte geben. Er wird bereits in zwei Altenheimen im Alltag eingesetzt. Man möchte dadurch das Pflegepersonal vor allem in der Nacht entlasten. Die FH Vorarlberg, das Forschungszentrum „nutzerzentrierte Technologien“ sowie die Forschungspartner der Universität Konstanz, dem Altenzentrum Emmersberg und Pflegeheim St. Marienhaus arbeiten im Rahmen des Forschungsprojektes „PUR“ an dem Assistenz-Roboter.

Denn aufgrund der demografischen und gesundheitlichen Entwicklung in der Bevölkerung wird die Pflege in den kommenden Jahren immer wichtiger. Zuletzt hat etwa Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai darauf aufmerksam gemacht, dass Österreich in zehn Jahren über 70.000 Menschen mehr in der Pflege braucht.

Routinearbeiten sollen übernommen werden

Roboter, die Routinearbeiten bereits perfekt erfüllen können, gibt es bisher noch nicht. Es gibt jedoch vielversprechende Ansätze. Im Projekt der FH Vorarlberg sollen sie in einem abgestuften Einsatzplan Routinearbeiten des Pflegepersonals insbesondere zur Unterstützung während der Nachtschichten übernehmen. Den Einsatz möchte man über verschiedene Verfahren und unter Einbeziehung aller Beteiligten evaluieren.

Die Forscher achten dabei auch besonders darauf, dass man keine ethischen Grenzen überschreitet. Darum dokumentieren sie alle Fragen rund um etwa den Datenschutz und hinterfragen sie kritisch. Im Endeffekt will man damit klären, ob Roboter überhaupt für den Pflegeeinsatz geeignet sind und ihr Einsatz tatsächlich zu einer Entlastung der Pfleger bei gleichbleibender Lebensqualität der Heimbewohner führen kann. Geschultes Personal begleitet und überwacht momentan den Einsatz der Prototypen. Durch den Einsatz soll wieder mehr Zeit für Zwischenmenschliches und Wärme für die Pflegebedürftigen zur Verfügung stehen.