In einer Beziehung sollte für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis der Partnerschaft gesorgt werden – zumindest ist es die Wunschvorstellung vieler. Denn meist ist es so, dass Machtverhältnisse übernehmen und ein Partner, dem anderen auf eine gewisse Art und Weise unterwürfig wird.

Gibt es überwiegend Beziehungen, in denen einer dem anderen stets untergeordnet ist? Und falls ja, wieso? Ich habe versucht, diese Frage zu beantworten.

Tragen stereotypische Geschlechterrollen dazu bei?

Früher war es so, dass die Frau sich dem Mann angepasst hat. Er bringt das Geld nach Hause, sagt, was zu tun ist und erklärt ihr, wie sie zu leben hat. Daraufhin hat die Frau genau das gemacht, was ihr gesagt wurde. Hier war die Rollenverteilung eine, die eindeutig war. Die Machtverhältnisse waren genau geklärt, der Mann hatte das Sagen.

Mit der Zeit lösten sich Frauen von den patriarchalen Wertevorstellungen, sie versuchten klischeebelastete Erwartungen zu bekämpfen – bis heute. Aber auch in der heutigen Zeit gibt es unterschiedliche Problematiken, die immer noch mitwirken. Männer, die sagen, Frauen müssen sich erobern lassen und, dass sie für unverbindlichen Sex schwer zu haben sind. Sofern sie nämlich das Gefühl haben, sie müssen die Frau erobern, stellen sie das weibliche Geschlecht bereits von Anfang an in eine passive Rolle. Somit kann es sich als schwierig herausstellen, diese Annahme in einer späteren Entwicklung der Beziehung abzulegen.

Denn, wenn von solchen Werten ausgegangen wird, verschwinden sie nicht, sobald man in einer Beziehung ist. Man denkt, es muss einen geben, der sich dem anderen ständig unterwirft. Einen, der die Oberhand hat. Männer, weil sie es evolutionär nichts anderes gewohnt sind. Frauen, weil sie sich bewusst gegen das bisherige System aufstellen wollen. Aber wieso muss es überhaupt jemanden geben, der in der Beziehung alle Stricke in der Hand hat?

Ausgeglichenes Machtverhältnis sorgt für Gleichberechtigung

Eine Beziehung funktioniert so, wie beide Partner sie formen. Solange sie gesund ist, gleichberechtigt und bedacht, muss es kein Problem geben. Die Frage, die man sich in dieser Thematik stellen sollte, ist nur, ob alles in einem gewissen Rahmen passiert? Werden Grenzen überschritten, sind beide Partner glücklich?

In einer Beziehung, in der sich ein Partner unterwürfig verhält, sind meist Manipulation, Macht und Unterdrückung im Spiel. Verhaltensweisen, die generell gefährlich sind, in Beziehungen aber umso mehr. Es ist Vorsicht geboten, wenn ein Partner versucht sich über den anderen zu stellen. Liebe auf Augenhöhe ist wichtig, sich in Beziehungen jemandem zu unterwerfen, jedoch schwierig. Schlussendlich ist es einfach wichtig, dass sich beide Partner wohlfühlen. Und, dass es ein gleichberechtigtes Machtverhältnis geben muss. Wenn einer der beiden den anderen unterdrückt, dann ist das keine Liebesbeziehung, sondern ein ungesundes Machtverhältnis. Eines, das psychische Folgen haben kann und dem das wichtigste einer Beziehung fehlt: Liebe.